Wort | Fünfundzwanzigstes Wort | 680
(549-720)

Des Weiteren umfasst er die Auswirkungen der Herrschaft Gottes und Seiner Erhabenheit in vollendeter Harmonie. So ist denn eine besondere Eigenart, dass er diese Ausgewogenheit und Harmonie aufrecht erhält und in sich umfasst. Sie findet sich überhaupt nicht in den Werken der Menschen und ist nicht in den Ergebnissen der Meinungen der Großen unter den Menschen anzutreffen. Dergleichen findet sie sich weder in den Werken der Gottesfreunde, die in der Engelwelt wandern, noch in den Büchern der gnostischen Philosophen, die in das Innere der Dinge hineingehen, noch in den Erkenntnissen der Geistlichen, die in die unsichtbare Welt eindringen. Als hätten sie sich die Arbeit (am Baum der Wahrheit) untereinander aufgeteilt, klammert sich jede Gruppe nur an ein, zwei Ästen am großen Baum der Wahrheit fest. Die eine widmet sich allein seinen Früchten und Blättern. Von einem anderen (Zweig oder Ast) hat sie entweder keine Ahnung, oder sie kümmert sich nicht darum. In der Tat können ihre beschränkten Blicke die absolute Wahrheit nicht umfassend erkennen. Ein ganzheitlicher Blick wie der des Qur´an ist notwendig, um sie zu erfassen. Auch diejenigen, die vom Qur´an unterrichtet worden sind, können infolge ihrer persönlichen Auffassung nur ein, zwei Seiten der einen und ganzen Wahrheit vollständig betrachten. Sie beschäftigen sich allein mit ihr, schließen sich in ihr ein. Sie zerstören die Wahrheit in ihrer Ausgewogenheit durch Hinzufügungen oder Weglassungen und beseitigen so ihre Harmonie. Diese Tatsache wurde schon im Zweiten Ast vom »Vierundzwanzigsten Wort« durch ein einzigartiges Gleichnis erläutert. Hier wollen wir aber mit einem anderen Gleichnis zu diesem Thema einen Hinweis geben. Zum Beispiel:

Nehmen wir einmal an, dass sich irgendwo in einem Meer eine Schatzkiste befände, die mit allen Arten zahlloser Edelsteine gefüllt sei. Nun tauchen also Schatzsucher hinab, um diese Schatzkiste zu suchen. Mit geschlossenen Augen versuchen sie ihn durch Fühlen und Ertasten mit ihren Händen zu erkennen. Einem Teil von ihnen gelingt es einen länglichen Edelstein zu ergreifen. Diese Taucher meinen nun, der ganze Schatz bestünde aus Edelsteinen in der Form langgestreckter Säulen. Wenn einer unter ihnen durch seine Kameraden von anderen Mineralien hört, stellt er sich vor, dass diese Mineralien zu dem Edelstein, den er selbst gefunden hat, dazugehören, ihn noch weiter ausschmücken und ergänzen.

kein Ton