Wort | Dreißigstes Wort - Ego (Ene) / Atom (Dherre) | 869
(839-878)

Fünftens: Um die unendliche Vollkommenheit Seiner Gottheit, grenzenlose Erscheinungen Seiner Schönheit, unendlich viele Erscheinungen Seiner Größe und zahllose Lobpreisungen Seiner Herrschaft in dieser kleinen, begrenzten Erde, in einer begrenzten und knappen Zeit zu zeigen, bringt Er die kleinen Teilchen durch Seine Macht in vollkommener Zweckmäßigkeit in Bewegung und lässt sie wohlgeordnet arbeiten. So lässt Er in einer begrenzten Zeit auf einer begrenzten Erde einen unbegrenzten Gottesdienst (tesbihat) veranstalten. Er zeigt die grenzenlosen Erscheinungen Seiner Schönheit (Djemal), Größe (Djelal) und Vollkommenheit (Kemal). So bringt Er viele Wahrheiten aus dem Verborgenen, viele Früchte des Jenseits, sehr viele Stickereien und bedeutungsvolle Webmuster der ewigen Urbilder und Formen für die vergängliche Welt ins Dasein. Das heißt also, dass derjenige, der die kleinen Teilchen in Bewegung setzt, der Herr ist, der diese gewaltigen Ziele verwirklicht und dabei diese großen Weisheiten zum Ausdruck bringt. Sonst müsste sich in einem jedem kleinsten Teilchen ein Gehirn (von der Ausstrahlungskraft) der Sonne befinden.

So werden denn die kleinen Teilchen, diesen fünf Beispielen entsprechend in Weisheit, ja vielleicht fünftausend Weisheiten, in Bewegung gesetzt, welche jedoch jene unverständigen Philosophen gar nicht für weise halten, vielmehr fälschlicherweise annehmen, diese kleinen Teilchen würden ganz für sich alleine wie Betrunkene umher torkeln, wo sie sich doch in Wirklichkeit wie ein Mevlevi-Dervish ekstatisch im Tanze drehen und Gottes gedenken (dhikr) und Ihn lobpreisen (tesbih).

So versteht sich denn aus dem oben gesagten, dass ihre Kenntnisse keine wahren Erkenntnisse sind, sondern Unvernunft, und ihre Weisheit Unverstand.

(In dem folgenden dritten Punkt werden wir noch eine »sechste Weisheit« erwähnen, die jedoch etwas umfangreicher ist.)

Zweiter Punkt: In jedem kleinsten Teilchen finden sich zwei zuverlässige Zeugnisse für die Existenz und Einheit des Notwendig-Seienden. In der Tat legt ein kleines Teilchen für die Existenz des Notwendig-Seienden dadurch Zeugnis ab, dass es große Lasten emporhebt und große Aufgaben erfüllt, als hätte es ein Bewusstsein, obwohl es doch nur (ein Stückchen) tote Materie ist, genauso wie es auch für die Allgegenwart des Notwendig-Seienden Zeugnis ablegt, für die Einheit des Herrn, der über das Reich aller sichtbaren und aller unsichtbaren Dinge herrscht, indem es sich bei seinen Bewegungen der allgemeinen Ordnung entsprechend verhält und an jedem Ort, wo es eintrifft, auf die jeweiligen dortigen Anordnungen achtet und sich an jedem Platz niederlässt, als wäre er seine Heimat. Das heißt, wem dieses kleine Teilchen gehört, dem gehören auch alle Gebiete, die dieses kleine Teilchen durchwandert.

kein Ton