Wort | Einunddreißigstes Wort - Himmelfahrt | 910
(879-924)

Und nun zu deiner zweiten Schwierigkeit: Oh du Mensch, der du da bist und uns zuhörst! Diese Wahrheit, die du als deine zweite Frage stellst, ist dermaßen tief und dermaßen hoch, dass der Verstand weder genügt, noch sich annähern kann. Es sei denn, sie wird durch das Licht des Glaubens ersichtlich. Aber anhand einiger Gleichnisse kann die Existenz dieser Wahrheit dem Verstand näher gebracht werden. Wenn das so ist, versuchen wir es ein bisschen näher zu bringen.

Wenn man diesen Kosmos mit dem Blick der Weisheit betrachtet, sieht man ihn in der geistigen Gestalt eines gewaltig großen Baumes. So wie ein Baum Äste, Blätter, Blüten und Früchte trägt, so sehen auch in der niederen Welt, welche ein Ast am Baum der Schöpfung ist, Elemente wie Äste, Pflanzen und Bäume wie Blätter, Tiere wie ihre Blüten und Menschen wie ihre Früchte aus. Ein Gesetz des majestätischen Schöpfers, das für die Bäume gilt, muss mit Sicherheit auch für diesen gewaltig großen Baum gelten, was ein Erfordernis des Namens »der Allweise« ist. Daher erfordert die Weisheit, dass auch dieser Baum der Schöpfung aus einem Kern gemacht wird. Er soll sogar ein solcher Kern sein, dass er außer dieser materiellen sichtbaren Welt auch das Musterbeispiel und die Grundzüge der anderen Welt umfasst. Denn der ursprüngliche Kern und der Ursprung des Kosmos, der Tausende unterschiedlicher Welten in sich enthält, kann nicht einfach trockene Materie sein. Da es nun einmal vor diesem kosmischen Baum keinen anderen Baum gleicher Art gegeben hat, so ist es ein Erfordernis des Namens »der Allweise«, dass der Bedeutung und dem Licht, welche sein Ursprung und Kern sind, mit Sicherheit an dem Baum des Kosmos ein Kleid angelegt werde, welches nun das Fruchtfleisch (rund um den Kern) ist. Denn ein Kern kann nicht immer unbedeckt bleiben. Da er nun einmal anfangs nicht mit Fruchtfleisch wie mit einem Kleid bedeckt war, wird er mit Sicherheit am Ende dieses Kleid tragen.

Da nun einmal diese Frucht der Mensch ist und unter den Menschen, wie oben bewiesen wurde, die berühmteste und die prächtigste Frucht, die Persönlichkeit Mohammeds ist, mit dem Friede und Segen sei, die die Aufmerksamkeit der Allgemeinheit auf sich zieht und den Blick der halben Welt und eines Fünftels der Menschheit auf sich lenkt und durch seine geistig-moralischen Qualitäten die Welt entweder mit Begeisterung oder mit Staunen auf sich blicken lässt, wird sich mit Sicherheit das Licht, das für das Entstehen des Kosmos der Kern war, als Persönlichkeit einen Körper anziehen, in ihm Gestalt annehmen und sich so als die letztendliche Frucht (der Menschheit) zeigen.

kein Ton