Wort | Einunddreißigstes Wort - Himmelfahrt | 911
(879-924)

Nun also, oh Zuhörer! Halte es nicht für unvorstellbar, dass dieser einzigartige, gewaltig große Kosmos aus dem winzig kleinen Wesen eines Menschen erschaffen wurde. Wie sollte der majestätische Allmächtige, der einen riesigen Tannenbaum, gleich einer Art Welt, aus einem Kern, der so groß wie ein Weizenkorn ist, erschafft, diesen Kosmos nicht aus dem »mohammedanischen Lichte« (Nur-u Muhammediye) erschaffen? Ja, warum sollte Er es denn nicht tun!

Da der Baum der Schöpfung dem paradiesischen Tuba-Baum gleicht, dessen Stamm und dessen Wurzeln oben sind und seine Äste unten, so gibt es auch eine lichtvolle, verbindende Linie von der Ebene der Früchte unten bis zu der Ebene des ursprünglichen Kernes oben. Also ist die Himmelfahrt die Hülle und die Gestalt dieser verbindenden Linie. Die Persönlichkeit Ahmeds, mit dem Friede und Segen sei, hat diesen Weg eröffnet, ist als ein Freund zu Gott emporgestiegen, als sein Gesandter (wieder zur Erde) zurückgekehrt und hat auch das Tor hinter sich offen gelassen. Die Gottesfreunde seiner Gemeinde, die ihm nachfolgen, fahren mit Herz und Sinn diese lichtvolle Straße unter dem Schatten der Himmelfahrt des Propheten und erheben sich entsprechend ihrer Begabung zu hohem Rang (maqam).

Darüber hinaus hat der Baumeister dieses Kosmos, wie oben bereits bewiesen, diesen Kosmos für die Ziele, die in der Behandlung der »ersten Schwierigkeit« erklärt wurden, in der Gestalt eines Schlosses erbaut und dementsprechend ausgestattet. Da der Angelpunkt dieser Ziele die Persönlichkeit Ahmeds ist, mit dem Friede und Segen sei, ist es notwendig, dass er schon vor der Erbauung des Universums von seinem Baumeister in Gnaden angesehen wurde und als erster Seine Erscheinung (Epiphanie) empfangen hat. Denn das Ergebnis, die Frucht eines Dinges, steht am Anfang der Betrachtung. Das heißt, dass er körperlich der letzte, geistig der erste ist. In Wirklichkeit ist die Persönlichkeit Ahmeds, mit dem Friede und Segen sei, sowohl die vollkommenste Frucht, als auch der Quellgrund, aus dem dann alle Ziele empor tauchen. Die allererste Erscheinung im göttlichen Schöpfungsakt musste daher dessen Licht sein.

Was deine dritte Schwierigkeit betrifft, so ist die Wahrheit ihrer Antwort dermaßen umfangreich, dass Menschen wie wir, die ein eng (begrenztes) Vorstellungsvermögen haben, sie nicht aufnehmen und begreifen können. Aber wir können sie doch von weitem betrachten. In der Tat finden sich die geistigen Werkbänke und die allgemeinen Gesetze der niederen Welt in den hohen Welten. Auch die Ergebnisse der Taten der grenzenlos vielen Geschöpfe der Erde, die ein Ausstellungsort der Kunstwerke ist, und die Früchte der Handlungen von Dschinnen und Menschen, nehmen in den hohen Welten Gestalt an.

kein Ton