Wort | Dreiunddreißigstes Wort - Mensch und Kosmos | 1029
(1008-1060)
Achtzehntes Fenster

»Haben sie denn etwa nicht über das Reich (Malakut) der Himmel und der Erden ihre Betrachtungen angestellt?« (Sure 7, 185)

Betrachte das Gleichnis, das im »Zweiundzwanzigsten Wort« erklärt worden ist: Es weist ja bekanntlich ein vollkommenes, wohlgestaltetes Kunstwerk, wie ein Schloss offensichtlich auf eine vollendet gestaltete Arbeit hin. Das heißt also, dass in einem Gebäude die Baukunst sichtbar wird. Eine vollendet gestaltete Arbeit aber weist wiederum zwangsläufig auf einen genialen Architekten, einen hochtalentierten Konstrukteur, einen vollkommenen Baumeister hin. Und diese Bezeichnung »genialer Architekt, Konstrukteur oder Baumeister« verweist ganz offensichtlich auf eine vollendete Fähigkeit, nämlich die Beherrschung einer Kunst hin. Und diese vollendete Fähigkeit, diese vollendete Kunstbeherrschung weist wiederum ganz offensichtlich auf einen Vorzug, das Dasein einer Qualität hin. Vollkommene Vorzüge aber sind der Beweis für das Dasein eines erhabenen Geistes (ruh) und die Existenz einer hohen Persönlichkeit.

In gleicher Weise zeigen uns auch die sich ständig erneuernden Kunstwerke, von denen die Erde, ja sogar das Weltall erfüllt ist, ganz offensichtlich eine Arbeit, die in höchstem Grade vollendet ist. Und diese Arbeit, die im Bereich einer im höchstem Grade vollendeten Form und Weisheit gestaltet wurde, verweist ganz offensichtlich auf den Träger von vollendeten Eigenschaften und zuhöchst ausgezeichneten Titeln (isim). Denn wie bekannt steht mit Sicherheit fest, dass wohlgestaltete Arbeiten und Werke voll Weisheit ohne ihren Werkmeister nicht sein können. Und solche zuhöchst ausgezeichnete Titel verweisen auf die in höchstem Grade vollendeten Vorzüge und Qualitäten dieses Werkmeisters. Denn nach den Regeln der (arab.) Grammatik wird das Subjekt (ismi fail) vom Verbum abgeleitet. So sind auch Qualitäten Quelle und Ursprung der Namen und Bezeichnungen. Und diese zuhöchst ausgezeichneten Qualitäten verweisen zweifelsfrei auf den Urgrund des Wesens (shu´unati dhatiye) im äußersten Grade seiner Vollendung. Und dieser zutiefst innerliche Grundzug, dieser Urgrund, diese Vollendung seines Wesens, wie sie sich kaum darstellen lässt, verweist mit wahrhaftiger Gewissheit auf dieses Wesen selbst in der Unendlichkeit Seiner Vollkommenheit.

kein Ton