Wort | Dreiunddreißigstes Wort - Mensch und Kosmos | 1057
(1008-1060)

Dritte Hinsicht, ein Spiegel zu sein: Der Mensch dient den Namen Gottes, deren Ornamente er trägt, als Spiegel. Es gibt mehr als siebzig Namen, die in dem so umfassenden Wesen des Menschen mit ihren Ornamenten in Erscheinung treten, was bereits in der Einführung zum Dritten Kapitel des »Zweiunddreißigsten Wortes« ein wenig erläutert wurde. Zum Beispiel: Bei seiner Erschaffung werden die Namen »der Meister« und der Schöpfer (Haliq), bei seiner Entstehung auf schönste Weise der Erbarmer (Rahman) und der Barmherzige (Rahim), bei seiner Versorgung in schönster Weise die Namen der Freigiebige (Kerim) und der Anmutige (Latif) usw. durch alle Glieder des Menschen, durch seine Organe und Zellen, durch seine subtilen Sinne und Fähigkeiten, sichtbar und zeigt er also verschiedene Ornamente der verschiedenen Namen. Wie es nun unter den Namen Gottes einen bestimmten gewaltig großen Namen gibt, genauso gibt es auch unter den Ornamenten dieser Namen ein bestimmtes gewaltig großes Ornament. Das aber ist der Mensch.

Oh du Mensch, der du dich als Mensch erkennst! Studiere dich selbst, sonst gerätst du in die Gefahr ein Mensch zu sein, der einem Tier oder der unbelebten Natur gleichkommt!

Zweiter Punkt: Dieser Punkt weist auf das große Geheimnis der Einheit Gottes in Seinem Wesen (Ahadiyet). Es ist dies wie folgt:

Die Beziehung der Seele (ruh) des Menschen zum ganzen Körper ist ja von der Art, dass sie alle seine Organe und Zellen einander helfen lässt. Das heißt: Die Befehle des Seins (d.h. die Naturgesetze), welche Erscheinungen des Willens Gottes sind, und die Seele, die ein Gesetz von diesen Befehlen ist, der ein äußerlicher Körper angezogen wurde, und die eine Blume des Herrn ist, hindert nichts bei der Lenkung und Leitung der Organe und der Zellen und dabei, dass sie die geistigen Stimmen voneinander wahrnehmen und gegenseitig ihre Bedürfnisse sehen und es verwirrt nichts die Seele. Für die Seele ist weit und nah das gleiche. Eine Tätigkeit kann sie nicht an einer anderen Tätigkeit hindern. Wenn sie will, kann sie vieles einem einzigen zu Hilfe bringen. Wenn sie will, kann sie mit jedem Teil des Körpers wissen, wahrnehmen, lenken und leiten. Wenn sie Lichtcharakter erlangt hat, der weitreichend ist, kann sie sogar mit allen Körperabschnitten sehen und hören.

Wenn die Seele, die nur ein Gesetz ist, welches von Gott dem Gerechten stammt, über den Körper und die Organe des Menschen, der eine Welt im Kleinen ist, in dieser Art wirkt, fallen dem allumfassenden Willen und der absoluten Allmacht dessen, der notwendigerweise da sein muss, grenzenlos viele Tätigkeiten, grenzenlos viele Stimmen, grenzenlos viele Gebete, grenzenlos viele Arbeiten im Kosmos, der die Welt im Großen ist, keineswegs schwer. Eine Sache hindert Ihn nicht an einer anderen Sache. Nichts hält den majestätischen Schöpfer ab und Ihn verwirrt nichts. Das ganze sieht Er gleichzeitig und alle Stimmen hört Er gleichzeitig. Ihm ist nah und fern gleich. Wenn Er will, kann Er alle Dinge durch alle Dinge sehen und ihre Stimmen hören und alle Dinge durch alle Dinge wissen. Usw.

kein Ton