Die vierte Art ist die bekannteste: unser Gebet. Es-gibt zwei Arten. Die erste durch Tat und Verhalten, die zweite mit Herz und Mund. Zum Beispiel: Wenn man von den Ursachen ausgeht, ist es ein Gebet der Tat. Es geniigt nicht, wenn bestimmte Umstande zusammentref-fen, um das Ergebnis hervorzubringen; es handelt sich vielmehr darum, jene Haltung einzunehmen, mit der Gott der Gerechte zufrieden ist, wenn man in der Sprache des Verhaltens ein Ergebnis wunscht. Zu pfltigcn be-dcutet also, an die Pforte der Schatzkammer der Barmherzigkeit zu klopfen. Dicsc Art, durch die Tat zu beten, erreichl meistens ihre Annahme, weil sie sich an Name und Attribut des Grenzenlos-Freigiebigen (Gottes) rich-tet. Die zweite Art zu beten ist mit Herz und Mund; darum zu bitten, etwas zu erlangen, was die Hande nicht er-reichen konnen. Davon ist der bedeutendste Gesichts-punkt, das schonste Ziel und die stiBeste Frucht diese: >>Ein Mensch, der betet, begreift, daB es jemanden gibt, der zu erlauschen vermag, was sein Herz bewegt, dessen Hand alles erreichen kann, der jeden seiner Wiinsche zu erfiillen weiB . . . der Mitleid mit der Schwache hat, ihm in seiner Armscligkeit zu Hilfc kommt.«
Nun also, oh du schwacher Mensch! Du armseliges Geschopf! LaB nicht deinen Handen entgleiten, was — wie das Gebet - der Schlttssel. ist zur Schatzkammer der Barmherzigkeit und ein Angelpunkt grenzenloser Kraft. Ergreife ihn, steige auf zur hochsten Ilohe der Mensch-lichkeit; wie ein Kdnig nimm die Gebete der ganzen Welt auf in dein eigenes Gebet. Sage wie ein universeller Die-ner, wie ein Generalvertreter:
"Bei Dir allein suchen wir Zuflucht und Uicti allein bitten wir um Hilfc. « (1.4)
Sei ein schones Beispiel fiir die ganze Welt!
Zweites Kapitel
Hier werden fiinf Anmerkungcn behaitdelt iiber das Gliick und Ungliick des Men-schen.
Als Allah den Menschen erschuf, vcrlich Er ihm den hochsten Rang und Wert und gab ihm cine rcchl unfang-reiche Veranlagung mil. Darum isl er in eine Statte der Priifung geworfen, wo er vom Geringsten aller Geringen zum Hochsten aller Hohen, von der Erdc bis zum Him-mel, von dem Atom bis zur Sonne der Reihe naeh die Range und Stufen emporzuklimmen oder hinunterzu-stiirzen vermag. Wie ein Wunder der Allmacht, als end-giiltiges Ergebnis der Schdpfung und ein Mcistcrwerk in diese Welt gesandt, dffnen sich vor ihm die beiden Wege, die zu grenzenloser F.rniedrigung oder Erhohung fiih-ren. Wir wollen nun das Geheimnis dieses erstaunlichen Fortschritts und Riickschritts des Menschen in >>fiinf Anmerkungen<< erklaren.