Das glaubende ich | Das glaubende ich | 11
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Selbst wenn die Un­heile trotz vieler Fürbitten nicht aufgehoben wird, kann man nicht sagen, dass die Fürbitten nicht erhört wurden. Man sollte lieber sagen, dass die Zeit der Fürbitte noch nicht vorüber ist. Wenn durch seine Güte das Unheil beseitigt ist - Licht über Licht (umso besser) - dann ist die Zeit jener Fürbitte vorüber. Das heißt, dass das Für­bittgebet die Bedeutung von Gottesdienst hat und den Sinn, dass der Mensch seine Gottesknechtschaft aner­kennt.

Gottesanbetung und Gottesknechtschaft sollten rein und aufrichtig sein. Der Mensch sollte seine eigene Ohnmacht aussprechen und bei Gott durch Fürbitte Zu­flucht suchen; er sollte sich nicht in die Herrshaft Gottes hineindrängen. Er sollte es Gott überlassen, welche Maßnahmen dieser ergreift, und er sollte auf Gottes Weisheit vertrauen. Er soüte nicht Gottes Gnade ankla­gen.

ja, was in Realität durch die klaren koranischen Ayate festgesetzt ist, dass alle Dinge in ihrer besonderen Weise Gott rühmen und anbeten. Das, was vom gesamten Universum zum göttlichen Hofe emporsteigt, ist eben­falls Fürbittgebet. Das geschieht entweder durch die Zunge der innewohnenden Fähigkeit, wie das Fürbitten aller Pflanzen und Tiere, wobei alle durch diese Zunge eine Form vom Absoluten Gewährer erbitten und die Namen Gottes entfalten und zeigen wollen, oder es ge­schieht durch die Zunge des innewohnenden Bedürfnis­ses.

Derart sind die Bittgebete aller beseelten Wesen für ihre wesentlichen Bedürfnisse, die sie durch eigene Kraft nicht erlangen können. Durch diese Zunge erbittet jedes beseelte Wesen gewisse Dinge vom absolut Großzügigen Einen (Gott), um sein Leben fortzusetzen, wie die Er­nährung. Oder es ist ein Fürbittgebet durch die Zunge jes dringenden Bedürfnisses, durch das alle Wesen, die einen Geist besitzen und sich in Not oder Bedrängnis finden, Fürbitte verrichten und dringend Zuflucht bei einem unbekannten Schützer suchen. Ja, sie wenden sich an den aUbarmherzigen Herrgott. Wenn es nichts Hin­derliches gibt, werden diese drei Sorten von E-ürbitten immer erhört.

Die vierte Sorte des Fürbittgebets ist am bekanntesten. Das ist unser Bittgebet. Auch das besteht aus zwei Ar­ten. Die eine geschieht durch Handeln und dem Zu­stand, in dem sich der Mensch befindet. Die andere ge­schieht durch Sprache und Herz. Zum Beispiel: Ursa­chen anzuerkennen ist ein aktives Gebet. Ursachen an­zuerkennen und in die Überlegungen einzubezichen heißt nicht, eine Wirkung zu schaffen, sondern mit der Zunge der Disposition wird eine annehmbare Stellung bezogen, um die Wirkung vom allmächtigen Gott zu er­bitten. Ein Feld zu pflügen ist ein Anklopfen an das Tor der Schatzkammer der Gnade (Gottes). Da diese Art von aknvem Bittgebet an Namen und Titel des absolut großzügigen Einen (Gottes) gerichtet ist, ist es in der weitaus größten Zahl der Fälle annehmbar.

Die zweite Sorte ist, das Fürbittgebet mit Zunge und Herz zu entbieten. Das heißt, etwas zu wünschen, was die Hand nicht erreichen kann. Der wichtigste Aspekt, das schönste Ziel, die süßeste Frucht davon ist dies: •Wer die Bittgebete entbietet, weiß, dass da Jemand ist, u« die Wünsche seines Herzens kennt, Dessen Hand alle Dinge erreichen kann, Der jede seiner Begierden zu sättigen vermag, und der Mitleid mit seiner Ohnmacht hat und auf seine Armut antwortet!" CD, ohnmächtiger, bedürftiger Mensch! Verachte nicht ein Mittel wie das Bittgebet, denn es ist der Schlüssel zur Schatzkammer der Gnade und zu einer unerschöpflichen Stärke. Klammere dich daran! Steig auf zu den höchsten Gipfeln der Menschlichkeit! Integriere, wie ein König, in deine Bittgebete jene des gesamten Universums.

„Sprich: Dich allein (Gott) bitten wir (Menschen) um Hilfe. *

Dabei trete wie ein Diener und Abgeordneter des ge­samten Universums auf! Sei das hervorragendste Muster der Schöpfung!
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*Koran, 1:5

kein Ton