Das glaubende ich | Das glaubende ich | 15
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Der Mensch wird eine gesegnete und leuchtende Frucht am Baum des Universums.

Ja, wahrer Fortschritt liegt darin, die Gesichter von Her/., Geist, Intellekt und sogar der Vorstellungs­kraft und anderer feinedler dem Menschen gegebe­ner Fähigkeiten zum ewigen Leben hinzuwenden, und, wenn jedermann sich mit der eigentümlichen Pflicht der Gottesanbetung beschäftigt, seiner wür­dig zu werden. Fortschritt heißt nicht, wie die Leute der Irreleitung meinen, sich in das Leben dieser Welt mit all seinen winzigen Details hineinzustür­zen und jede Sorte von Genuss, selbst den niedrigs­ten, auszukosten und der übelgesinnten Triebseele alle feinedlen Fähigkeiten, Herz und Intellekt un­terwürfig zu machen, um sie zu ihren Gehilfen zu machen. Das zu tun, ist kein Fortschritt; das ist Niedergang. Ich sah diese Tatsachen in einer Visi­on, die in dem folgenden Vergleich beschrieben ist:

Ich betrat eine große Stadt, sah mich um, und er­blicke in ihr eine Menge Paläste. An der Pforte ei­niger Paläste gab es eine Belustigung, so etwas wie ein prächtiges Theater. Jedermanns Aufmerksam­keit wurde dadurch gefesselt, und unterhielt sie. Ich schaute sorgfältig hin und ich sah, dass der Herr des Palastes an die Pforte gekommen war. Er spiel­te mit einem Hund und half mit bei der Belusti­gung. Damen plauderten verführerisch mit losen Burschen. Reife Mädchen organisierten Kinderspie­le. Der Pförtner hatte die Rolle, die andern zu diri­gieren. Ich gewahrte dann, dass das Innere des rie­sigen Palastes völlig leer war. Die edlen Pflichten drinnen blieben unerledigt. Die Palastbewohner waren sittlich so verfallen, dass sie diese Gestalt am Portal angenommen hatten.

Ich ging weiter, bis ich zu einem anderen großen Palast kam. Ich sah, dass dort ein treuer Wachhund am Tore saß, und ein strenger, schweigsamer Pförtner da war. Hier schaute alles anders aus. Ich stutzte. Warum war der Palast hier anders? Ich ging hinein. Ich sah, dass das Innere sehr erfreulich war. Raum an Raum und die Palastbewohner waren mit verschiedenen edlen Pflichten beschäftigt. Die Männer im ersten Raum überwachten Verwaltung und Betrieb des Palastes. Im Raum darüber unter­wiesen Lehrerinnen die Kinder. Im Raum darüber waren Frauen mit edlen Kunsthandwerken und schönen Stickereien beschäftigt, und im obersten Gcschoss diskutierte der Palastherr mit dem König. Er war mit seinen eigenen Pflichten beschäftigt, um den Frieden des Volkes und seine eigenen Fertig­keiten und seinen eigenen Fortschritt zu wahren. Ich wurde von niemandem aufgehalten, da ich un­sichtbar war, und so konnte ich herumwandern. Dann kam ich hinaus und schaute umher. Überall in der Stadt gab es diese beiden Sorten von Paläs­ten. Ich erkundigte mich deswegen, und man sagte mir. „Die Paläste mit dem Volksfest am Portal und mit der Leere drinnen gehören zu den vordersten der Ungläubigen und den Leuten der Irreleitung. Die anderen Paläste gehören ehrenwerten muslimi­schen Rdelleuten." In einem Stadtviertel kam ich dann zu einem Palast, an dessen Mauer mein Name geschrieben war: SAID. Ich stutzte, schaute genau­er hin, und sah an der Palastmauer mein Bild. In äußerster Bestürzung schrie ich auf, kam zu Sinnen und erwachte.

Und nun will ich dir diese Vision auslegen. Möge Gott bewirken, dass gutes daraus entsteht.

Das Stadtleben war das menschliche soziale Leben und die Stadt die menschliche Zivilisation. Jeder Palast war ein menschliches Wesen.
kein Ton