Das glaubende ich | Das glaubende ich | 32
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Dadurch dass sie die Schönheit in den Kunstwerken und die Feinheit im Schmuck diesen selber zuspricht an­statt der Manifestation der heiligen Schönheit des Schöp­fers und Bildners sagt sie dann: „Wie schön ist es", statt: „Wie schön ist es gemacht", und erachtet somit jedes als einen anbetungswürdigen Ciötzcn. Und weil die Philoso­phie eine betrügerische, prahlende, angeberische, heuchlerische Schönheit bewundert, die an jedermann verkauft werden kann, zollt sie den Heuchlern Anerken­nung und hat idolgleiche Leute zu Denkmälern der An­betung gemacht.* Im Zweige der Macht der Leiden­schaft jenes Baums hat sie die Früchte von größeren und kleineren Nimrods, Pharaos und Schaddads genährt, die über eine unglückliche Menschheit herrschten. Im Zwei­ge der Verstandeskraft schuf sie Früchte wie Atheismus und Naturalismus im Kopfe der Menschheit und stürzte sie in Verwirrung.

Um diese Wahrheit zu erhellen, werden wir die Resulta­te vergleichen, die aus den intakten Fundamenten der Linie des Prophetenamts sowie aus den verrotteten Fun­damenten des Weges der Philosophie entstammen und dazu drei bis vier Beispiele anbringen.

Erstes Beispiel:

Nach der Regel von „Sei geformt durch gottgegebene Ethik" die eine der Prinzipien der Linie des Prophete­namts in Bezug auf das individuelle Leben ist, gibt es die Anweisung: „Sei ausgezeichnet durch gottgegebene Mo­ral und wende dich hin zum Allmächtigen Gott in De­mut, in Erkenntnis deiner Ohnmacht, Armseligkeit und Mangelhaftigkeit, und sei dann in Gottes Gegenwart ein Diener."

Die selbstsüchtige Regel der Philosophie hingegen lau­tet: „Versuche, den Notwendig Existierenden (Vacib-ül Vücud) nachzuahmen" und stellt der Menschheit Ziel der Vollkommenheit dar. Doch tatsächlich besteht das Wesen der Menschheit aus unendlicher Ohnmacht, Schwäche, Armseligkeit und Bedürftigkeit, während die Essenz des Notwendig Existierenden Einen unendlich allmächtig, kraftvoll, unabhängig und bedürfnislos ist.

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* Das heißt, um ihren Verehrern begehrenswert zu erscheinen und ihre Aufmerksamkeit zu erlangen, zeigen diese idolglei­chen I-eute durch heuchlerische Prahlerei eine Art anbetungs­würdige Haltung.

kein Ton