Das glaubende ich | Das glaubende ich | 34
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Jedes Ding, wie z.B. eine einzelne Frucht, besitzt so viel Weisheit und so viele Zwecke wie alle Früchte eines Baums zusammen." Dieses Prinzip, das reine Wahrheit ist, resultiert daraus, eine der Formen der Philosophie mit der Linie des Prophetenamts zu verbinden.

Jedoch das unsinnige Prinzip einer irreführenden Philo­sophie, die sich dieser Linie nicht angeschlossen hat, be­sagt: „Der Zweck eines jeden Lebewesens bezieht sich auf sich selbst oder ist mit Nutzen für die Menschheit verbunden." So sieht es darin eine äußerst sinnlose Nichtigkeit und hängt einen Zweck, eine winzige Frucht, an einen Baum, der so riesig wie ein Berg ist. Da diese Wahrheit in gewissem Mali in der Zehnten Wahrheit des 10. Söz/Worrs und in der Abhandlung Namens „I.icht-strahlen/Sualar" erwähnt worden ist, haben wir uns hier kurz gefasst. Du kannst jedoch diese vier Beispiele auf Tausende ausdehnen.

Wegen dieser verrotteten Fundamente und katastropha­len Folgen der Philosophie waren einige Genies unter den muslimischen Philosophen, wie Ibn-i Sina und Fa-rabi, von deren offenbaren Glanz verzaubert und auf diesen Weg gelockt, und so erhielten sie nur den Rang von gewöhnlichen Gläubigen. Hudjat al-Islam (Leucht­turm des Islam) al-Ghassali maß ihnen nicht einmal die­sen Rang bei.

Die führenden Mu'tasiliten, die zu den gebildetsten Re­ligionsgelehrten der Islamischen Theologie gehörten, waren vom offenbaren Glanz des Wegs der Philosophie fasziniert und verstrickten sich ganz darin und glaubten gar, die Vernunft genüge sich selbst. Deswegen konnten sie nur den Rang eines abirrenden Neubekehrten erlan­gen. Auch die berühmten Schriftsteller des Islam, wie Abu'l- Ala al-Ma'arri, der für seinen Pessimismus be­kannt war, und Umar Khayyam, der durch sein mitleidi­ges Weinen ausgezeichnet war, fanden Gefallen an der Linie der Philosophie, weil diese ihre übclstiftenden See­len liebkoste, und sie erhielten verächtliche und ver­dammende Missbilligungen und zügelndc und züchti­gende Schläge von den Leuten der Wahrheit und Voll­kommenheit, die sprachen: „Ihr seid frech, ihr nähert euch der Häresie und ihr verbreitet Häresie."

Ein weiteres Ergebnis der verfaulten Fundamente der Philosophie ist dass, obwohl das „Ich" in sich selbst eine Essenz so wenig substantiell wie I-uft hat, sich wegen der unheilvollen Betrachtung der Philosophie die Existenz nur auf das Ich bezieht, und es ist, als ob jenes - wie bei­spielsweise im Dampfzustand befindliche - „Ich" flüssig würde und durch die Vertrautheit und Beschäftigung mit dem Materialismus verhärtet. Danach gefriert das „Ich" durch Vernachlässigung und Leugnung. Durch Aufsäs­sigkeit wird es dunkel, verliert seine Durchsichtigkeit, wird immer fester und umhüllt seinen Besitzer. Dann dehnt es sich durch die Gedanken der Menschheit auf. In der Annahme, der Rest der Menschheit und selbst die Ursachen seien wie es selbst, auch wenn diese es abstrei­ten und verweigern, gibt es jedem den Rang eines Phara­os.

An diesem Punkt richtet es sich dann auf, bestreitet die Gebote des Glorreichen Schöpfers und sagt:

kein Ton