Blitz | Dreißigster Blitz | 412
(394-471)

Wenn es in dieser Welt in der Tat etwas gibt, worüber man über alles staunen müsste, so ist dies eine solche Verleugnung. Denn: Bei dieser grenzenlosen Wohlordnung und Weisheit allen Seins im Kosmos, worin doch Zeugnisse für Seine Existenz und Einheit liegen, Ihn dennoch nicht wahrzunehmen und Ihn nicht erkennen zu wollen, bedeutet Verblendung und Ignoranz in einem Grade, die selbst der verblendetste Laie noch versteht. Ja, ich kann sogar sagen, dass die Sophisten unter den Leuten des Unglaubens, welche für verrückt gehalten werden, weil sie die Existenz des Kosmos bestreiten, noch am vernünftigsten sind. Denn: Da es nicht möglich ist und nicht sein kann, die Existenz des Kosmos zu bestätigen und dennoch nicht an Gott, Seinen Schöpfer, zu glauben, haben sie nun begonnen, die Existenz des Kosmos zu bestreiten, und am Ende auch sich selbst in Abrede gestellt. Indem sie sagten, es gibt gar nichts, und so ihren Verstand aufgaben, haben sie sich vor der grenzenlosen Unvernunft der übrigen Ungläubigen gerettet, die sich unter den Deckmantel ihrer Vernunft geflüchtet hatten und sind wieder ein wenig zur Vernunft gekommen.

Vierter Punkt: Wir hatten bereits im »Zehnten Wort« darauf hingewiesen: Niemand, der über ein Denkvermögen verfügt, nimmt an, dass ein Baumeister, der überaus sinnvoll arbeitet und mit jedem Stein eines Schlosses, an dem Er baut, mit Sorgfalt hunderterlei Weisheiten verfolgt, kein Dach über dem Schloss errichten sollte, was doch dessen sinnlosen Zerfall zur Folge hätte, und damit all Seine sinnvolle Arbeit wieder zunichte machen würde. Es ist in keinerlei Hinsicht möglich, dass der absolute Allweise, der in seiner vollkommenen Weisheit aus einem Kern von einem Dirhem (ca. 3 g) Gewicht Ziel, Zweck und Nutzen, so gewichtig wie hunderte Batman (ca. 8 kg), mit Sorgfalt zu erlangen versucht, zu einer Verschwendung fähig sein sollte, die in ihrer Sinnlosigkeit Seiner Weisheit widerspricht, ihr entgegengesetzt ist, indem Er einen Baum, riesengroß wie ein Berg, mit sehr vielen Kosten versorgt, einzig zu einem Nutzen von einem Dirhem, einzig mit dem winzig kleinen Ziel, eine einzige Frucht hervorzubringen. Wenn der allweise Schöpfer, der alles Sein und Leben in diesem kosmischen Schloss, mit hunderterlei Weisheiten versieht und es mit Hunderten von Aufgaben betraut, ja sogar jedem einzelnen Baum so viele Weisheiten wie Früchte und so viele Aufgaben wie Blüten gibt, den Tag des Weltuntergangs nicht anbrechen ließe und die Wiederauferstehung am Jüngsten Tag nicht bewirkte, so hieße das, dass alle grenzenlosen und zahllosen Weisheiten und diese unendlich vielen Aufgaben sinnlos, absurd, hohl und nutzlos verloren gingen. Man müsste dann der vollkommenen Macht des absolut Allmächtigen eine absolute Ohnmacht, der vollkommenen Weisheit des absolut Allweisen eine grenzenlose Sinnlosigkeit und Nutzlosigkeit, der Schönheit der Barmherzigkeit des absolut Allbarmherzigen eine unendliche Hässlichkeit, der vollkommenen Gerechtigkeit des Allgerechten eine unendliche Ungerechtigkeit nachsagen.

kein Ton