Blitz | Dreißigster Blitz | 439
(394-471)

das höchste, wichtigste, würdigste, umfassendste Gebet um das immerwährende Leben des Menschengeschlechtes nicht annehmen, ein jenseitiges Leben nicht einrichten und das Paradies nicht erbauen sollte? dem bedeutendsten Geschöpf im All, ja, König der Welt ein so umfassendes und so starkes Gebet, das um der Bedürfnisse des Menschengeschlechtes willen in Himmel und Erde wiederhallt, nicht erhören sollte, wo Er doch dem Gebet des kleinen Magens eine Bedeutung zumisst und ihn zufrieden stellt? Sollte Er ihn dahin führen, die Vollkommenheit Seiner Weisheit und Seine unendliche Barmherzigkeit zu leugnen? Keineswegs und hunderttausendmal nein!...

Und wäre es des Weiteren auch noch möglich, dass Der, welcher auch noch die ganz und gar verborgene Stimme selbst des kleinsten Lebewesens hört und dessen Schmerz wahrnimmt, ihm Heilung schenkt, seine Bedürfnisse befriedigt, sich in ganzer Liebe und Sorge um es kümmert und dafür sorgt, dass es mit Aufmerksamkeit bedient wird, ihm alle Schöpfung dienstbar macht, danach aber die einem Donner vergleichbar laute Stimme des größten und wertvollsten, beständigen und geliebten Lebens nicht vernehmen sollte!? sein so wichtiges Gebet um Beständigkeit, sein Verlangen und sein Flehen nicht beachten sollte? Das wäre so, als wollte Er einen einzelnen Soldaten mit vollendeter Sorgfalt ausrüsten und versorgen, ein ganzes, großes, stehendes Heer aber vernachlässigen, als könnte Er ein Stäubchen sehen, die Sonne aber nicht sehen! als könne Er das Sirren einer Mücke hören, das Grollen des Donners aber nicht hören! Keineswegs und hunderttausendmal nein!...

Ja, könnte es denn der Verstand überhaupt annehmen, dass der allmächtige und allweise Herr (Dhat-i Qadir-i Hakiem), in Seiner grenzenlosen Barmherzigkeit, in Seiner Liebe (muhabbet) und in Seinem unendlichen Mitgefühl (shefqat), der Seine eigenen Kunstwerke doch so sehr liebt, sie dazu hinführt, Ihn zu lieben und diejenigen, welche Ihn lieben noch mehr liebt, das Leben, das Ihn über alles liebt, geliebt wird und liebenswert ist, und seinen Meister von Natur aus anbetet, und die Seele (ruh), die Essenz und das Juwel des Lebens, zu ewigem Tode verurteilen und so bewirken könnte, dass der, welcher Sein eigener Liebender und liebevoller Geliebter ist, sich im Zorn für immer und ewig von Ihm abwendet, Ihm grollt, zutiefst gekränkt ist, selbst die tiefe Wahrheit Seines Erbarmens und das Licht Seiner Liebe (muhabbet) verleugnete und ihre Verleugnung verursachte? Keineswegs, hunderttausendmal nein und niemals!...

Eine solche vollkommene Schönheit (Djemal), die das All mit Ihrer (eigenen) Manifestation verschönt und eine solch vollkommene Barmherzigkeit (rahmet), welche alles Geschaffene in Freude taucht, ist sicherlich in unendlichem Grade heilig, unbefleckt und rein von einer solchen grenzenlosen Abscheulichkeit, totalen Schändlichkeit und totalen Ungerechtigkeit und Erbarmungslosigkeit.

kein Ton