Wort | Fünftes Wort - Sünde und Gebet | 16
(16-18)
Fünftes Wort - Sünde und Gebet


»Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen; Fürwahr *, Allah ist mit denen, die rechtschaffen sind und das Gute tun« (Sure 16, 128)

Wenn du sehen möchtest, welch große und wahrhafte Menschenpflicht die Verrichtung des Gebetes und die Vermeidung der schweren Sünden ist und wie sehr beides als Ergebnis seines Menschseins und Frucht seiner Erschaffung, der menschlichen Natur entspricht, dann schaue und höre das folgende Gleichnis!...

Während einer Mobilmachung gab es einmal in einem Regiment zwei Soldaten. Der eine von ihnen war erfahren und pflichtbewusst, der andere aber noch unerfahren und nur auf sich selbst bedacht. Der pflichtbewusste Soldat nahm an den Manövern und an den Gefechten teil und dachte dabei nicht an Vorrat und Proviant. Denn er wusste sehr wohl, dass es Aufgabe des Staates war, ihn zu ernähren und auszurüsten und bei Krankheit zu pflegen, und ja im Notfall ihn sogar künstlich am Leben zu erhalten. Als seine vornehmste Pflicht betrachtete er deshalb seinen Einsatz bei den Manövern und Gefechten. Doch verrichtete er auch manchmal seinen Dienst in Küche und Zeughaus. Er kochte das Essen in den großen Feldkesseln, teilte es aus und machte danach alles wieder sauber. Fragte man ihn aber: »Was machst du da?«, dann antwortete er: »Ich erledige die unvermeidlichen Nebenaufgaben des Staates.« Er sagte nicht: »Ich arbeite für meinen Lebensunterhalt.«

Der andere Soldat aber war unerfahren und dachte immer nur an seinen Bauch. Um Manöver und Krieg kümmerte er sich nicht. »Das ist Aufgabe des Staates. Was geht’s mich an?« sagte er. Ständig war er damit beschäftigt, sich um sein leibliches Wohl zu bemühen.

kein Ton