Wort | Fünftes Wort - Sünde und Gebet | 18
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In der Tat ist Er der Herr, der das Leben, jenes glänzendste Wunder einzigartiger göttlicher Kunstfertigkeit und wunderbarer Weisheit, erschafft und es schenkt; und Er ist es auch, der für alles sorgt, was da lebt und es mit Nahrung am Leben erhält. Es kann keinen anderen geben außer Ihm. Möchtest du einen Beweis dafür?

Das schwächste, unverständigste Tier wird am besten versorgt! * Das schwächste und empfindlichste Geschöpf lebt dank Seiner ganz vorzüglichen Versorgung. *

Zu begreifen, dass die von Gott erlaubte (helal) Nahrung und Versorgung nicht aus dem Wollen und Vermögen kommt, vielmehr aus der Schwäche und Bedürftigkeit, genügt es in der Tat, Fische und Füchse, Jungtiere und Raubtiere, ja Bäume und Tiere miteinander zu vergleichen. Das heißt also, dass der, welcher es aus Sorge um seinen Lebensunterhalt unterlässt, zu beten, jenem Soldaten gleicht, der nicht an Manövern teilnimmt, oder aber, der seinen Unterstand verlässt, um auf dem Marktplatz betteln zu gehen. Doch nachdem er das Gebet verrichtet hat, in der Küche Gottes, des Versorgers, des Freigiebigen, von Gottes Barmherzigkeit einen Anteil zu seiner Versorgung zu suchen, um anderen Menschen nicht zur Last zu fallen, dazu sich selbst zu bemühen, ist schön und mannhaft und auch eine Art Gottesdienst.

Überdies ist der Mensch zu Anbetung und Gottesdienst erschaffen. Dies zeigt seine Natur (fitrat) und seine geistige Anlage. Denn in Anbetracht dessen, was der Mensch für sein irdisches Leben bedarf, reicht seine Arbeit und sein Vermögen noch nicht einmal an die Fähigkeiten eines unscheinbaren Spatzen heran... Betrachtet man statt dessen seine Fähigkeit zu Anbetung und Gottesdienst, zu flehentlichem Gebet, in all seiner Armseligkeit und sein Wissen über das er verfügt und das er für sein geistiges und jenseitiges Leben benötigt, so gleicht er einem König, einem Oberbefehlshaber über allen Tieren.

Das aber heißt, oh du meine Seele, stellst du dieses irdische Leben in den Mittelpunkt deines Strebens und bemühst dich fortwährend darum, gleichst du einem einzelnen unscheinbaren Spatzenvogel. Stellst du hingegen das jenseitige Leben in den Mittelpunkt deines Strebens und benutzt dieses irdische Leben wie ein Fahrzeug oder bestellst es gleich einem Acker und arbeitest in diesem Sinne, dann gleichst du einem Oberkommandanten über das Tierreich und wirst in dieser Welt ein Anbeter Gottes des Gerechten, ein Diener, den sein Herr umsorgt und in Ehren hält und ihn nicht überfährt, einem Gast, den sein (Gast)herr voll Hochachtung mit (Gast)geschenken bei sich aufnimmt.

Dies also sind die beiden Wege, die vor dir liegen!... Wähle nun einen nach deinem Wunsch. Erbitte aber dabei aus dem Erbarmen des Barmherzigen rechte Leitung (hidayet) und den Erfolg!...

kein Ton