So wie einem jeden anderen, so wird auch euch euer Besitz aus den Händen gleiten. Auch euer Besitztum wird sinnlos verfallen und zudem werdet ihr noch eines hohen Lohnes verlustig gehen. Des weiteren werden die so empfindlichen und kostbaren Werkzeuge und Meßinstrumente, weil diese herrlichen Rohstoffe ausbleiben und es keine Arbeit mehr gibt, ganz und gar ihren Wert verlieren. Zudem lastet dann auch noch die Sorge und Mühe der Verwaltung und Erhaltung der Güter auf euren Schultern. Am Ende werdet ihr auch noch eurer Strafe nicht entgehen, weil ihr an meinem Lehen Verrat verübt habt!... So heißt denn, an mich zu verkaufen, zugleich auch mein Soldat werden und in meinem Namen zu handeln. So werdet ihr nicht in Gefangenschaft geraten, ihr werdet nicht fliehen müssen oder vertrieben werden. Statt dessen werdet ihr des großen Königs auserwählte, freie und hochgeachtete Soldaten sein.«
Nachdem die beiden Lehnsherrn den Erlaß (ferman) des Königs vernommen hatten, beantwortete der eine von ihnen, der, welcher seine Sinne wohl beisammen hatte, dieses Entgegenkommen seines Herrn mit den Worten:
»Majestät, ich stehe zu Eurer Verfügung! Ich verkaufe gerne. Und ich bin Euch tausendmal dafür zu Dank verpflichtet.«
Der andere aber war eingebildet und selbstsüchtig. Seine Seele glich den Pharaonen in ihrer Hochmut. Er lebte wie im Rausch, glaubte, er könne ewig auf seinem Landgut bleiben und tat so, als hätte er von den Ereignissen, welche die Welt erschüttern und die Menschheit beunruhigen, keine Nachricht erhalten. So sagte er denn: »Nein!... Wer ist denn dieser König? Ich werde meinen Besitz nicht verkaufen. Ich lasse mir meine gute Laune nicht verderben.«
Einige Zeit später hatte der erste Mann eine sehr hohe Stellung erlangt. Jedermann beglückwünschte ihn dazu und versuchte in edlem Wettstreit, es ihm gleich zu tun. Der König verlieh ihm seine Gunst. So lebte er glücklich in des Königs Schloß. Der andere aber verwickelte sich dermaßen in Schwierigkeiten, daß ein jeder ihn deswegen nur bemitleiden konnte. Doch sie empfanden auch, daß es sein verdientes Schicksal war. Denn einen Fehler hatte er begangen und in der Folge Glück und Gut verloren und sich so eine Strafe zugezogen, unter der er nun leiden mußte.