Wort | Sechstes Wort - Der Preis des Paradieses | 21
(19-24)

Schau also, oh du meine leidenschaftliche Seele! Betrachte das Antlitz der Wahrheit durch das Fernrohr dieses Gleichnisses! Der König ist dein Schöpfer und Herr, der da herrscht von Ewigkeit zu Ewigkeit. Das Landgut aber mit seinen Maschinen, Geräten und Meßwerkzeugen ist das Gut, das dir in diesem Leben anvertraut wurde. Ein solches Gut sind Leib und Seele, Geist und Gemüt und in ihnen und mit ihnen alle die innerlichen und äußerlichen Sinnesorgane wie Gesicht und Geschmack, die Fähigkeit zu Vorstellung und Verständnis. Was aber den hochehrenwerten Botschafter betrifft, so ist damit unser Prophet (Resul-i Kerim ASM) gemeint. Des Königs Erlaß (ferman-i ahkem), den er verkündigt, ist der weise Qur’an, der diesen großartigen Handel (in unserem Gleichnis) mit folgender Ayah bekannt gibt:

»Fürwahr, Allah hat den Gläubigen ihre Seelen und ihr Eigentum abgekauft, damit ihrer sei das Paradies...« (Sure 9, 111)

Was dieses wildwogende Schlachtfeld betrifft, so ist es das Antlitz dieser wildbewegten Welt, wo nichts besteht, alles sich wandelt und verfällt und so jedem Menschen den Gedanken eingibt: »Wenn uns auch alles zwischen den Fingern zerrinnt, vergeht, zerfällt, gibt es da nicht dennoch einen Ausweg, eine Möglichkeit, das Vergängliche in ein Ewiges zu verwandeln, ihm bleibenden Bestand zu verleihen?« Während der Mensch so spricht und noch darüber nachdenkt, vernimmt er plötzlich vom Himmel herab die Stimme des Qur’an, die zu ihm spricht: »Es gibt ihn tatsächlich. Es gibt einen schönen und einfachen Ausweg, der noch dazu in fünf Stufen ansteigend Gewinn bringt.«

Frage: Welchen?

Die Antwort: Das anvertraute Gut seinem wahren Besitzer zu verkaufen... Siehe, in diesem Handel liegt auf fünf Stufen Gewinn über Gewinn.

Erster Gewinn: Vergängliches Gut erhält Bestand. Denn dieses vergängliche Leben verwandelt sich, sobald man es dem Herrn in Seiner Majestät anvertraut, Ihm, der ewig bleibt und besteht, bei dem es weder Wandel noch Veränderung gibt. Es verwandelt sich in ein ewiges (baki) Leben und es zeitigt unvergängliche (baki) Früchte, wenn es auf Seinen Wegen verbracht wird. Es erscheint zwar noch, als ob die Minuten des Lebens, Samenkörnern gleich, äußerlich vermodern und vergehen, doch drüben in einer Welt, die ewig besteht, öffnen sich die Knospen zu Blüten der Glückseligkeit und reifen die Kornfelder heran. Und im Zwischenreich (alem-i berzah) bietet sich ein lichtvoller und freundlicher Anblick.

kein Ton