Wort | Erster Teil eines Briefes zum »Zehnten Wort« | 126
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»Herrn der Himmel und der Erde«

die Rede. Nun aber kommt dem Geschlecht der Kinder Adams eine große Bedeutung zu. Sie herrschen allüberall auf der Erde, verfügen über die Mehrzahl alles Geschaffenen, ordnen sich die Mehrzahl aller Geschöpfe unter und sammeln sie um sich, ordnen die Mehrzahl alles Geschaffenen nach eigenen Neigungen, Vorstellungen, Plänen, Bedürfnissen, Grundsätzen auf das schönste, stellen sie aus, schmücken und verzieren sie, und sammeln sie entsprechend einer Liste ihrer kostbarsten Arten an einzelnen Orten, sodass sie sich nicht nur die Blicke der Menschen und Dschinnen, nein, sogar die aufmerksamen Blicke und das Wohlwollen aller Bewohner der Himmel und des ganzen Universums auf sich ziehen, den bewundernden Blick des Herrn des Alls auf sich lenken, was ihnen einen großen Wert und eine hohe Bedeutung verleiht. Sie zeigen mit ihren Künsten und Wissenschaften, dass sie die Weisheit in der Schöpfung des Alls, deren großen Sinn, ihre wertvolle Frucht und den Kalifen der Erde darstellen. Sie stellen ja die wunderbaren Kunstwerke des Meisters der Welt auf dem Antlitz der Erde so wunderschön aus und ordnen sie an. Trotz ihrer Auflehnung und ihres Unglaubens wurden sie auf der Erde belassen und ihre Strafe wurde ausgesetzt. Um dieses Dienstes willen wurde ihnen eine Frist gewährt und eine Möglichkeit gegeben, erfolgreich zu sein.

Es liegt aber nun einmal in dem, was die Natur der Kinder Adams ausmacht, dass sie in Anbetracht ihrer Beschaffenheit und Veranlagung außerordentlich schwach und hinfällig sind, weshalb ihnen ein ebenso mächtiger, weiser und liebevoller Herrscher in all ihrer Schwäche und Armseligkeit, ihrer grenzenlosen Bedürftigkeit und Not, dieses gewaltige Erdenrund zu einer Lagerstätte für jede Art Erz, entsprechend den Erfordernissen des Menschengeschlechtes, ein Lagerhaus für jede Art Nahrung, einen Laden verschiedenster Güter, wie sie dem Menschengeschlecht wohlgefallen, bereitgestellt hat, und der sich auf diese Weise um das Menschengeschlecht kümmert, es ernährt und dessen Wünsche befriedigt.

Es gibt nun einmal einen Herrn, der dieser Tatsache entspricht, der den Menschen sowohl liebt als auch von den Menschen geliebt werden möchte, der sowohl ewig besteht, als auch über ewig bestehende Welten verfügt, der sowohl jedes Werk in Gerechtigkeit verrichtet, als auch jedes Ding in Weisheit schafft. Nun hat aber das Königreich des Urewigen Herrschers in Seiner Majestät, und die Unsterblichkeit Seiner Herrschaft in diesem kurzen irdischen Leben, in dieser allzu kurzen Spanne menschlichen Daseins, auf dieser zeitlich und räumlich so begrenzten Welt keinen Platz. Und all das, was sich unter den Menschen und ihrer Welt entgegen der Ordnung, Gerechtigkeit, Ausgewogenheit und vollkommenen Schönheit ereignet, diese so große Unterdrückung und Auflehnung, die dem widerspricht, der Verrat, die Verleugnung, der Unglaube gegenüber dem Freund und Wohltäter des Menschen, der ihn so liebevoll versorgt, bleibt im Diesseits unbestraft.

kein Ton