Wort | Erster Teil eines Briefes zum »Zehnten Wort« | 129
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Es ist dies wie folgt: Alle Beweise, die zahllosen Zeugnisse und Dialoge, welche die Existenz der Engel, ihren Dienst vor Gott und die Anbetung, mit der sie beauftragt sind, bezeugen, bestätigen indirekt auch die Existenz der Welt der reinen Geister, die unsichtbare Welt, die beständige Welt, die Welt des Jenseits, jenes Haus der Glückseligkeit, das dereinst Dschinnen und Menschen beleben werden, das Dasein von Himmel und Hölle. Denn die Engel dürfen diese Welten mit göttlicher Erlaubnis schauen und besuchen, und alle die Engel vor Gottes Thron (melaike-i muqarrebin), die wie der Erzengel Gabriel vertrauten Umgang mit den Menschen pflegten, berichten übereinstimmend über die Existenz der obenerwähnten Welten, und dass sie selbst darinnen verweilen. So wie wir von der Existenz des amerikanischen Kontinents auch dann wissen, wenn wir nicht selbst dort gewesen sind, und zwar auf Grund der Nachrichten derer, die von dort herübergekommen sind, so müssen wir auch auf Grund der Kunde der Engel an die Existenz einer beständigen Welt, eines »Hauses des Jenseits«, an Himmel und Hölle mit absoluter Sicherheit glauben, denn sie hat die hundertfache Kraft einstimmiger Überlieferung (tevatur). Und deshalb glauben wir daran.

Des Weiteren weisen auch alle die Zeugnisse, welche im »Sechsundzwanzigsten Wort«, »Risale-i Qader« (Abhandlung über das göttliche Vorherwissen) genannt, den Glaubensgrundsatz des Glaubens an Kader bestätigen, indirekt auch auf die Wiederversammlung, die Offenlegung der persönlichen Auszeichnung (suhuf) und das Abwägen der Taten auf der Großen Waage hin. Denn die Konsequenz (qader) aller Dinge ist vor unseren Augen auf den Tafeln der Ordnung und Ausgewogenheit aufgezeichnet, der Lebenslauf alles Lebendigen ist aufgespeichert in seinem Erinnerungsvermögen, in den Samenkörnern und anderen, einer Tafel vergleichbaren Dingen, die Taten aller geistbegabten Wesen, insbesondere aber der Menschen sind eingetragen und festgehalten auf den Wohlverwahrten Tafeln (elvah-i mahfudha).

kein Ton