Wort | Dreizehntes Wort - Der Baum des Glaubens | 208
(181-228)

»Im Namen des Hochgelobten! Der Friede Allahs, Sein Erbarmen und Sein Segen mögen mit euch sein!«

Meine lieben, treuen Brüder,

Den in das Elend des Kerkers Gestürzten und denen, die ihnen von Außen kommend in Güte und Treue Nahrung und Hilfe bringen, möchte ich »Drei Punkte« zu ihrem besonderen Trost erklären.

Erster Punkt: Die im Kerker verbrachten Tage des Lebens können für den, der jeden Tag verdienstvoll zu gestalten vermag, je zu zehn Tagen Anbetung werden, und wer die vergänglichen Stunden umzuwandeln versteht, dem werden sie in ihren Früchten zu bleibenden Stunden für die Seele und er kann sich in diesen fünf oder zehn Jahren Strafe vor Millionen Jahren einer ewigen Kerkerhaft retten. So besteht denn die Bedingung dafür, diesen so großen und so wertvollen Gewinn zu erwerben darin, dass man das Gebet verrichtet, die Sünden bereut, welche die Ursache dieser Gefängnisstrafe waren, und in Geduld Dank sagt. Das Gefängnis ist ja schon ein Hindernis gegenüber so vielen Sünden und lässt eine Gelegenheit dazu nicht entstehen.

Zweiter Punkt: Das Ende einer Freude ist ein Schmerz, so wie das Ende eines Schmerzes Freude ist. Jeder, der sich vergangener, froher und freudiger Tage erinnert, verspürt im Seufzen seiner Seele einen Schmerz über den Verlust und sagt: »Oh, weh!«. Wenn er sich seiner vergangenen unglücklichen, leidvollen Tage erinnert, verspürt er über ihrem Entschwinden eine Freude in seiner Seele, sodass er sagt: »Elhamdulillah, dieses Unglück hat einen Verdienst mit sich gebracht und ist vorübergegangen.« Freudig atmet er auf. Das heißt also, dass eine Stunde vorübergehender Schmerzen in der Seele eine geistige Freude hinterlässt und eine frohe Stunde im Gegenteil einen Schmerz zurücklässt.

kein Ton