Wort | Vierzehntes Wort - Gott, Seine Schöpfung, Seine En | 244
(229-249)

»Und hütet euch vor einem Übel, das nicht ausschließlich die Frevler unter euch trifft.« (Sure 8, 25)

Das heißt: »Nehmt euch in Acht vor einer Katastrophe, die nicht auf die Frevler beschränkt bleiben wird, sobald das Unglück einmal da ist, sondern auch die Unschuldigen nicht verschont.« Das Geheimnis dieses Qur´an-verses ist folgendes:

Diese Welt ist ein Ort der Erfahrung und Prüfung, ein Haus der gesellschaftlichen Forderungen und der sozialen Bemühungen. Prüfungen und Erfordernisse aber machen es notwendig, dass die Realität verschleiert bleibt, sodass Persönlichkeiten wie Abu Baqr durch Wettbewerb und Anstrengung zur höchsten Höhe emporsteigen und solche von der Art eines Abu Djehil in die tiefste Erniedrigung hinabsinken. Blieben die Unschuldigen in solchen Katastrophen unversehrt, so würden sich Leute wie Abu Djehil denen wie Abu Baqr gleich auf Gott verlassen, das Tor der Bemühungen und des geistigen Fortschritts bliebe verschlossen und der Sinn der Prüfung wäre verfehlt.

So erfordert es denn die Weisheit Gottes, dass die Unschuldigen zusammen mit den Frevlern ins Unglück stürzen. Was aber ist dann in Anbetracht Seiner Barmherzigkeit und Gerechtigkeit der Anteil dieser armen Unschuldigen?

Auf diese Frage wurde mir folgende Antwort gegeben: Diejenigen, die unter den Zorn und die Wut dieses Übels geraten sind, empfangen auch ein Aufscheinen der Barmherzigkeit. Denn so wie die vergänglichen Güter dieser Unschuldigen für sie zu einer Spende und so zu einem ewigen Gut werden, so gewinnen sie auch durch eine Art Märtyrertum anstelle ihres vergänglichen Lebens ein ewiges Leben. Dieses Erdbeben, dessen Zorn nur vorübergehend und verhältnismäßig klein ist, sie aber dabei einen großen und immerwährenden Gewinn erwerben lässt, ist für sie zugleich mit dem Zorn auch eine Barmherzigkeit.

kein Ton