Wort | Zweiundzwanzigtes Wort - Tauhid | 412
(407-461)

Ziehe hierzu auch noch andere Dinge zum Vergleich heran! Es ist, als ob ein jedes Ding alles in der Welt erschaffene in seinen Dienst stellte. Wolltest du also nun diesen verborgenen Herrn nicht anerkennen, dann müsstest du alle die Meisterschaft, die Kunstfertigkeiten, Vollkommenheiten, die wir in allem Geschaffenen, in den Steinen, in der Erde, den Tieren und den Menschen finden, (Stück für Stück) jedem einzelnen Ding zuschreiben. So müssten also an Stelle des allein wunderwirkenden Herrn, (an den zu glauben dir) weit davon entfernt (erscheint,) vernünftig zu sein, Milliarden von Wundertätern da sein, die gleich Ihm und zugleich einander entgegengesetzt und dennoch einander gleich und wiederum ineinander zu finden sein sollten, sodass diese Ordnung nicht zerstört werde und die Welt nicht in Unordnung gerate. Würden sich jedoch in diesem Riesenreich auch nur zwei Finger (eines fremden Partners von außen) einmischen, (geriete alles) durcheinander. Denn wo zwei Schulzen in einem Dorf, zwei Meister auf einer Burg, zwei Könige in einem Reich wären, bringen sie alles durcheinander. Wie also wäre es denkbar oder möglich, dass es unzählige absolute Herrscher geben könnte?!

Fünfter Beweis: Oh du argwöhnischer Freund! Komm nun und achte auf die Kunstwerke dieses Schlosses, alle die Schönheiten dieser Stadt, die ganze große Ordnung in diesem Reich und denke über alle die wundervollen Werke in dieser Welt nach! Wäre die Feder des verborgenen Herrn, der so wunderbar und meisterhaft ist, nicht am Werke und müsste man also die Kunstwerke anderen unbedachten Ursachen, blindem Zufall und den tauben Kräften der Natur zuschreiben, so wäre es auch notwendig, dass in diesem Reich selbst jeder Stein und jedes Kraut ein so wundervoller Schreiber, ein so außerordentlicher Kalligraph sein müsste, dass er in einen einzigen Buchstaben tausend Bücher hineinschreiben und in einem einzigen Ornament Millionen von Kunstwerken zusammenfassen könnte. Denn sieh einmal wie sich in jedem dieser Steine die Kunstwerke des ganzen Schlosses, die Gesetze zur Verwaltung einer ganzen Stadt, das Programm zur Gestaltung eines großen Reiches wiederfinden. Das aber heißt, dass die Verfertigung solcher Kunstwerke ebenso wunderbar ist wie die Gestaltung des großen Reiches. Wenn das aber so ist, dann ist auch jedes Schmuckstück, jedes Kunstwerk gleich einer Verkündigung oder einem Siegel dieses verborgenen Herrn.

kein Ton