Wort | Dreiundzwanzigstes Wort - Der Wert des Glaubens | 478
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Ihre grenzenlose Fähigkeit zum Schlechten wandelt sich in eine grenzenlose Fähigkeit zum Guten. Sie nimmt den Wert eines »Ahsen-i Taqvim« (Schönsten in der Schöpfung) an und steigt zur höchsten Höhe auf.

Nun denn, oh du unbedachter Mensch! Betrachte die Fülle und die Freigiebigkeit Gottes des Gerechten! Obwohl es billig und gerecht wäre, für eine einzige Schuld tausend zu schreiben und für eine gute Tat eine oder gar nichts zu schreiben, schreibt Er für eine Schuld nur eine, für eine gute Tat dagegen zehn, manchmal siebzig, manchmal siebenhundert, manchmal siebentausend. Ziehe also aus dieser Anmerkung den Schluss, dass in die furchtbare Hölle zu kommen billig und gerecht, der Lohn deiner Taten ist, ins Paradies einzugehen aber lautere Freigiebigkeit.

Zweite Anmerkung: Der Mensch hat zwei Gesichter. Das eine betrifft sein Ego und ist dem weltlichen Leben zugewandt. Das andere betrifft den Dienst und die Anbetung und blickt auf das Ewige Leben. Hinsichtlich des ersten Gesichtes ist er ein so hilfloses Geschöpf, dass sein Grundkapital nur ein bedeutungslos schwacher Wille - ein Wille, dünn wie ein Haar - ein geringes Vermögen Macht, eine schnell verlöschende Flamme Vitalität, eine schnell vergehende Spanne Leben und ein rasch verfallendes Stückchen Dasein ist. Zugleich befindet er sich in diesem Zustand als ein empfindliches und schwaches Exemplar unter ungezählten anderen Exemplaren innerhalb der unendlich großen Familie, die über alle Schichten der ganzen Welt verstreut ist.

Hinsichtlich des zweiten Gesichtes und besonders, was seine Schwäche und Armseligkeit betrifft, die auf Dienst und Anbetung ausgerichtet ist, verfügt er über eine besonders große Schwingungsweite. Und er besitzt eine besonders große Bedeutung.

kein Ton