Wort | Dreiundzwanzigstes Wort - Der Wert des Glaubens | 477
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Denn es ist ein Brief des Herrn, ein Spiegel des Hochgelobten, beauftragt von Gott. Was aber den Unglauben betrifft, so bewirkt er, dass all dies seinen Rang der Spiegelgleichheit, des Auftrags und der Bedeutsamkeit verliert und dann die Stufenleiter der Sinnlosigkeit, zu einem Spielzeug des Zufalls und mit dem Unheil des Untergangs und der Trennung auf die Stufe der vergänglichen Dinge herabsinkt, die rasch zugrunde gehen und zerfallen, der Bedeutungslosigkeit, der Wertlosigkeit, der Nichtigkeit. Desgleichen schätzt er die Gottesnamen gering, deren Ornamente, Anmut und Schönheit in der gesamten Schöpfung und im Spiegelbild des Geschaffenen erscheinen, indem er sie leugnet. Und er wirft den Menschen, der den Rang eines Kalifen der Erde bekleidet - eine Kasside (Lobgesang) der Weisheit in Versen, welche die Erscheinung aller Gottesnamen wundervoll aufzeigt, ein Wunder der ozeangleichen Macht (Gottes), einem Samenkorn gleich, das die Anlage zu einem immerwährenden Baum in sich trägt - und der, weil er so große Verantwortung für das ihm anvertraute Gut übernimmt, über Himmel, Erde und Berge erhöht wird und dadurch einen Vorzug vor den Engeln erwirbt, auf eine Stufe herab, noch niedriger, schwächer, kraftloser und armseliger als ein niederes, vergängliches und verlorenes Tier. Und er lässt ihn auf die Stufe einer gewöhnlichen Tafel herabsinken, bedeckt mit Bedeutungslosem, Hingekritzeltem, Leicht-Vergänglichem.

Zusammenfassung: Die eigenwillige Seele kann in ihrer übelwollenden, unheilvollen Art zahllose Verbrechen begehen, aber ihre Fähigkeit, genial und gut zu sein, ist sehr schwach und unbedeutend. Ja, sie vermag ein Haus an einem Tag zu zerstören, aber nicht in hundert Tagen zu bauen. Wenn sie jedoch ihren Egoismus aufgibt, von Gott die Führung zum Guten und zum wahren Sein erbittet, sich von Übel, Unheil und Selbstüberhebung abwendet, um Vergebung bittet, ein vollkommener Diener und Verehrer (Gottes) wird, dann erlangt sie das Geheimnis:

»Allah wird seine Schuld in Gutes verwandeln.« (Sure 25, 70)

kein Ton