Wort | Dreiundzwanzigstes Wort - Der Wert des Glaubens | 474
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(Jedes beseelte Wesen betet in einer Notlage inständig und nimmt zu seinem unsichtbaren Schutzherrn Zuflucht... vielmehr wendet es sein Antlitz dem Herrn der Barmherzigkeit zu.) Diese drei Arten des Gebetes werden immer angenommen, wenn kein Hindernis dazwischen liegt.

Die vierte Art ist die bekannteste: unser Gebet. Es gibt zwei Arten. Die erste durch Tat und Verhalten, die zweite mit Herz und Mund. Zum Beispiel: Wenn man von den Ursachen ausgeht, ist es ein Gebet der Tat. Es genügt nicht, wenn bestimmte Umstände zusammentreffen, um das Ergebnis hervorzubringen; es handelt sich vielmehr darum, jene Haltung einzunehmen, mit der Gott der Gerechte zufrieden ist, wenn man in der Sprache des Verhaltens ein Ergebnis wünscht. Zu pflügen bedeutet also, an die Pforte der Schatzkammer der Barmherzigkeit zu klopfen. Diese Art, durch die Tat zu beten, erreicht meistens ihre Annahme, weil sie sich an Name und Attribut des Grenzenlos-Freigiebigen (Gottes) richtet. Die zweite Art zu beten ist mit Herz und Mund; darum zu bitten, etwas zu erlangen, was die Hände nicht erreichen können. Davon ist der bedeutendste Gesichtspunkt, das schönste Ziel und die süßeste Frucht diese: »Ein Mensch, der betet, begreift, dass es jemanden gibt, der zu erlauschen vermag, was sein Herz bewegt, dessen Hand alles erreichen kann, der jeden seiner Wünsche zu erfüllen weiß... der Mitleid mit der Schwäche hat, ihm in seiner Armseligkeit zu Hilfe kommt.«

Nun also, oh du schwacher Mensch! Du armseliges Geschöpf! Lass nicht deinen Händen entgleiten, was - wie das Gebet - der Schlüssel ist zur Schatzkammer der Barmherzigkeit und ein Angelpunkt grenzenloser Kraft. Ergreife ihn, steige auf zur höchsten Höhe der Menschlichkeit; wie ein König nimm die Gebete der ganzen Welt auf in dein eigenes Gebet. Sage wie ein universeller Diener, wie ein Generalvertreter:

»Dich allein bitten wir um Hilfe.« (Sure 1, 4)

Sei ein schönes Beispiel für die ganze Welt!

kein Ton