Wort | Dreiundzwanzigstes Wort - Der Wert des Glaubens | 471
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Dies gilt es zu wissen, und der, welcher unter tausenden seiner Bedürfnisse nicht eines zu befriedigen vermag, sollte in der Sprache seiner Schwäche und Armut zu dem Herrn und Richter über seine Bedürfnisse zu flehen, zu Ihm bitten und beten, das heißt sich mit den Flügeln seiner Schwäche und Armut zu den höchsten Stufen des Dienens und der Anbetung emporschwingen.

Der Mensch ist in die Welt gekommen, um sich mit den Mitteln der Wissenschaft und des Gebetes zu vervollkommnen, entsprechend seinem Wesen und seinen Anlagen hängt alles von der Wissenschaft ab. Einer jeden wahren Wissenschaft Basis, Quelle, Licht und Geist ist die Erkenntnis Allahs und das Fundament dieser Basis ist der Glaube an Allah.

Da der Mensch in seiner grenzenlosen Schwäche grenzenlosen Plagen ausgesetzt und den Angriffen zahlloser Feinde ausgeliefert und bei seiner grenzenlosen Armut gleichzeitig in grenzenloser Not befangen ist und grenzenlose Wünsche zu befriedigen sucht, ist seine natürliche Hauptaufgabe nach dem Glauben das Gebet. Das Gebet ist aber die Grundlage von Dienst und Anbetung. Ein Kind, das einen Wunsch auf dem Herzen hat, den es nicht zu befriedigen vermag, sagt dies entweder oder weint, d.h. es äußert sich in der Sprache seiner Schwäche durch das Gebet seiner Handlungen oder in Worten. So verhilft es seinem Wunsch zum Erfolg. In gleicher Weise ist der Mensch unter allen Geschöpfen der Welt wie ein liebes, nettes und höfliches Kind. Entweder muss er vor dem Throne des Erbarmers, des Barmherzigen, in seiner Armseligkeit und Schwäche weinen, oder beten in seiner Armut und Not, damit ihm sein Wunsch erfüllt werde und er sich für die Erfüllung dankbar erweise. Anderenfalls ist er wie ein dummes und unartiges Kind, das sich vor einer Fliege fürchtet und sagt: »Ich unterwerfe diese nicht zu unterwerfenden seltsamen Dinge, die tausendfach stärker sind, meiner Macht, mache sie mir nach meinen Vorstellungen und mit meiner Geschicklichkeit dienstbar.« So verkehrt er in sei-ner Undankbarkeit die Grundnatur des Menschen ins Ge-genteil und zieht sich selbst eine fürchterliche Strafe zu.

Fünfter Punkt: Der Glaube erfordert das Gebet als unanfechtbares Fahrzeug, und die menschliche Natur verlangt es mit Macht. Auch erlässt Gott der Gerechte entsprechend der Frage die Verfügung: »Wenn ihr nicht betet, welchen Wert habt ihr dann noch?« und befiehlt:

kein Ton