Wort | Dreiundzwanzigstes Wort - Der Wert des Glaubens | 472
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»Sprich: Mein Herr würde sich nicht um dich kümmern, wäre es nicht um deines Gebetes willen.« (Sure 25, 77)

»Rufe mich an! Ich werde dir antworten.« (Sure 40, 60)

Wenn du sagst: »Wir beten oft, aber unsere Gebete werden nicht angenommen. Die Ayah gilt jedoch allgemein und besagt, dass es für jedes Gebet eine Antwort gibt.«

So lautet die Antwort: Auf das Gebet zu antworten ist das eine, es anzunehmen das andere. Es gibt für jedes Gebet eine Antwort. Aber es anzunehmen und genau das Verlangte zu geben hängt von der Weisheit Gottes des Gerechten ab. Zum Beispiel: Ein krankes Kind ruft: »Herr Doktor, schauen Sie mal her!« Der Arzt: »Ja, bitte, was möchtest du?« Das Kind: »Geben Sie mir diese Medizin!« Der Arzt wird ihm entweder geben, was es verlangt hat, oder er wird ihm in diesem Falle etwas Besseres geben, oder er wird es ihm, wenn es zur Verschlimmerung der Krankheit führen würde, nicht geben. Darum beantwortet Gott der Gerechte, der vollkommene Allweise, der Allschauende, immer Gegenwärtige, das Gebet Seiner Diener und Anbeter. Er verwandelt die Schrecken der Einöde und Menschenleere durch Seine stete Bereitschaft zu antworten in Vertrautheit. Aber Er gibt dem Menschen nicht, was dessen Lust und Laune gebietet, sondern so, wie es die Weisheit des Herrn erfordert: entweder, was er verlangt hat, oder etwas Besseres oder nichts.

Weiter ist das Gebet Dienst und Anbetung. Dienst und Anbetung aber trägt seine Frucht im Jenseits. Weltliche Gründe bestimmen die Zeit für eine Art des Gebetes und der Anbetung. Diese Gründe sind nicht dessen Ziel. Zum Beispiel: Das freie und das rituelle Gebet um den Regen ist eine Anbetung.

kein Ton