Wort | Vierundzwanzigstes Wort - Fünf Äste des Lichtbaume | 524
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Er kennt nicht seine majestätische Größe. Wie er sich den Aga (Landherren) auf einem Dorf vorstellt, so denkt er sich in seiner so begrenzten Vorstellung, einen König als einen großmächtigen Aga. Ja, es gab unter uns sogar naive Leute, die früher immer sagten: »Was der König an seinem Lagerfeuer macht, während er neben seinem Kochtopf sitzend seinen Bulgur (Grützensuppe) rührt, das weiß unser Aga.« Das heißt also, dass sie sich den König ihrer begrenzten Betrachtungsweise und gewöhnlichen Vorstellungsweise dachten, wie er seinen eigenen Bulgur selbst kochte. Sie dachten sich ihn in etwa so mächtig wie einen Hauptmann. Hätte jemand einem von diesen Männern gesagt: »Wenn du heute für mich diese Arbeit machst, will ich dir so viel Macht geben, wie viel du dir nur unter der Macht eines Königs vorstellen kannst, das heißt: ich will dir einen so hohen Rang geben, wie er dem eines Hauptmanns entspricht.«, so entspricht dieses Versprechen der Wahrheit. Denn das, was von der königlichen Majestät in seine kleine Vorstellungswelt hineinpasst, ist nur so viel wie der Macht eines Hauptmanns entspricht.

So können wir uns denn mit weltlichen Augen und mit unserem beschränkten Denkvermögen die Wahrheit über den Segen, den wir im Jenseits empfangen werden, auch nicht anders vorstellen, als dieser Wanderhirte seinen König. Es handelt sich hier nicht um einen Vergleich mit dem Segen, den Moses und Aaron, mit denen Friede sei, tatsächlich erhalten, der uns aber unbekannt ist. Denn in der Regel wird immer etwas Unbekanntes mit etwas Bekanntem verglichen. Es handelt sich hier vielmehr um einen Vergleich des Segens, den ein gläubiger Diener für ein einziges Gebet tatsächlich empfängt, der aber uns unbekannt ist, mit einem Segen (dieser beiden Persönlichkeiten), den wir uns vorstellen können, der uns bekannt ist und den wir vergleichen können.

Darüber hinaus wäre die Meeresoberfläche mit einem Wassertropfen zu vergleichen, der das ganze Spiegelbild der Sonne in sich umfasst. Der Unterschied besteht in der Qualität. Die Art des Segens, der sich in dem Spiegel des Geistes von Moses und Aaron, mit denen Friede sei, gleich wie in einem Meeresspiegel reflektiert, ist die selbe Art Segen, den ein gläubiger Diener gleich dem Spiegel eines Wassertropfens von einer Ayah empfängt. Hinsichtlich der Art und der Menge sind sie gleich. Was aber die Qualität betrifft, so ist sie von der Fähigkeit abhängig. Manchmal passiert es, dass ein einziges Wort, ein einziges Gebet einen solchen Schatz der Glückseligkeit öffnet, den man vielleicht in sechzig Jahren Dienst nicht erlangt. Das heißt; manchmal treten geistige Zustände ein, in denen eine einzige Ayah wie der ganze Qur´an Nutzen bringen kann.

kein Ton