Wort | Neunundzwanzigstes Wort - Unsterblichkeit | 835
(822-838)

So wie eine Frucht ihr immerwährendes Gedenken (tesbih) bekannt macht und zum Ausdruck bringt, genauso hat auch ein riesiger Baum als Ganzes eine beständige, ganz natürliche Aufgabe und vollzieht so in ihr seinen Gottesdienst. So wie ein Baum mit den Worten seiner Blätter, Früchte und Blüten eine Lobpreisung darbringt, genauso gedenkt (tesbih) auch das riesige Meer des Himmels des Schöpfers in seiner Majestät und lobpreist mit den Worten all der Sonnen, Sterne und Monde (darin) den Meister in seiner Majestät, und dgl. Jedes einzelne nach außen hin sichtbare Ding, auch wenn es uns als ohne Leben und Bewusstsein erscheint, hat eine Aufgabe, wie man sie von lebendigen und bewussten Wesen erwarten darf, und bringt seinen eigenen Lobpreis (tesbih) dar.

So wie sie alle in der Engelwelt (Melekut) von den Engeln repräsentiert und ihre Lobpreisungen (tesbih) von letzteren dargebracht werden, so gelten sie auch mit Sicherheit in der Welt der Herrschaft (mulk, d.h. also das Diesseits) und in der von uns bezeugten Welt als Sinnbilder, Wohnstätten und Gebetsräume für jene Engel. Die erste Art der vier verschiedenen Arten von Arbeitern, die der majestätische Erbauer dieses Weltenschlosses, wie im Vierten Ast des »Vierundzwanzigsten Wortes« bereits erklärt wurde, in diesem Schloss in den Dienst gestellt hat, sind die Engel und Geister.

Da nun einmal die Pflanzen und die leblosen Dinge, ohne es zu wissen, mit dem Auftrag eines Wissenden ohne Lohn in einem besonders wichtigen Dienste stehen, während die Tiere gegen geringen Lohn unwissend allumfassenden Zwecken dienen, stehen die Menschen gegen zweierlei Lohn in Dienst, nämlich einen sofort ausbezahlten und einen gutgeschriebenen, wobei sie sich ihrer Kenntnis der Absichten dieses majestätischen Bauherren entsprechend verhalten, auch aus jeder Sache ihren eigenen (nefs) Anteil herausholen und über die anderen Arbeiter Aufsicht führen, so wie wir das ja auch sicherlich beobachten können. Sicherlich lassen sich auch noch Diener und Arbeiter finden, die den vierten Teil, also den wohl bedeutendsten Teil bilden. Diese müssen einerseits den Menschen ähnlich sein, weil sie die umfassenden Absichten des majestätischen Bauherren kennen und sich in ihrem Dienst (ibadah) entsprechend verhalten, während sie andererseits im Gegensatz zum Menschen frei sind von jeglicher Erwartung persönlicher (nefs) Befriedigung oder Entlohnung und sich damit begnügen, nur unter dem alleinigen Anblick des majestätischen Erbauers, Seinem Befehl, Seiner Zusicht, Seinem Auftrag, ja in Seiner Nähe mit ganzer und aufrichtiger Hingabe zu arbeiten, wobei aus dem Gefühl ihrer Zugehörigkeit zu Ihm ihre Freude, ihre Vollkommenheit (kemal), ihr Genuss und ihre Glückseligkeit erwächst. Entsprechend ihrer Art und entsprechend der Arten der geschaffenen Dinge sind ihre Aufgaben (vazife-i ´ibada) unterschiedlich.

kein Ton