Wort | Neunundzwanzigstes Wort - Unsterblichkeit | 833
(822-838)

»Die Engel sind ehrenwerte Diener. Sie widersprechen dem Befehl nicht. Was befohlen wird, tun sie. Die Engel sind lichtvolle feinsinnige Wesen. Es gibt ihrer verschiedene Arten.« Wie die Menschheit in der Tat eine Gemeinde ist und Träger, Repräsentanten und Beispiele für die Gesetze Gottes, die von der Eigenschaft Gottes »das Wort« (kelam) aus gehen, genauso sind auch die Engel eine machtvolle Gemeinde, von denen ein Teil, der die Arbeiten verrichtet, Träger, Repräsentant und ein Beispiel der Gesetze im Sein ist, die von der Eigenschaft Gottes »das Wollen« (irade) ausgehen. Sie sind eine Art Diener und Anbeter, die die Befehle des Schöpfers in Seiner Macht und des Urewigen in Seinem Willen, der in Wahrheit der Wirkende ist, folgen. Für sie gleicht jeder einzelne der erhabenen Himmelskörper einer Moschee, einem Tempel.

Dritter Grundsatz

Die Angelegenheit der Engel und der Geister gehört zu den Dingen, wo sich aus der Existenz eines Einzelexemplars auf die Gesamtheit aller ersehen lässt. Durch den Anblick eines einzelnen Exemplars wird bekannt, dass die ganze Art existiert. Denn, wer es leugnet, leugnet sie insgesamt. Wer (die Existenz) eines einzelnen von ihnen annimmt, muss (die Existenz) der ganzen Art annehmen. Weil dies aber so ist, so komm nun einmal: Ja siehst du und hörst du denn nicht, dass sich die Religionsphilosophen aller Jahrhunderte, von Adams Zeiten bis heute über die Existenz der Engel und die Tatsache der Geistwesen einig waren. Sie stimmten darin überein, Gespräche mit Engeln geführt zu haben, (ihr Dasein) bezeugt und überliefert zu haben, so wie (verschiedene) Gruppen von Menschen einander erzählen, berichten und miteinander Gespräche führen. Wenn man gar keinen Engel eindeutig gesehen und nicht mit Sicherheit beobachtet hätte, oder von einem oder mehreren von ihnen nichts wüsste und wenn man von ihrem Dasein eindeutig und unter Zeugen nichts wahrgenommen hätte, wie wäre es dann überhaupt möglich, dass eine solche Gemeinsamkeit, eine solche Übereinstimmung tradiert werden konnte und dass sich diese Übereinstimmung über eine solche positiven, die Existenz betreffende Angelegenheit und in der auf Bezeugung stützenden Form, ununterbrochen als allgemein verbreitete, sichere Kenntnis fortsetzen konnte? Und wäre es überhaupt möglich, dass die ursprünglichen Voraussetzungen dieser allgemeinen Überzeugung nicht überall bekannt gewesen wären und keine allgemein (verbreitete) Angelegenheiten waren? Und wäre es denn überhaupt möglich, dass eine irrige Vorstellung durch alle Umwälzungen der Menschheit(sgeschichte) und durch alle Überzeugungen der Menschheit hindurch auf Dauer bestehen konnte? Und wäre es denn überhaupt möglich, dass der Beweis jenes gewaltig großen Konsenses aller Religionsphilosophen, auf keiner sicheren Eingebung, nicht auf einer augenscheinlichen Gewissheit beruhen sollte? Und wäre es denn überhaupt möglich, dass jene sichere Eingebung und jene augenscheinliche Gewissheit nicht auf zahllosen Zeichen und jene Zeichen auf zahllosen Ereignissen, die beobachtet wurden, und diese beobachteten Ereignisse ohne allen Zweifel am Anfang auf vertrauten Erfahrungen beruhen sollte? Der Grund und der Nachweis dieser allgemeinen Überzeugung bei den Religionsphilosophen rührt daher, dass die vertrauten Erfahrungen und die zuverlässigen Grundlagen aus sehr vielen wiederholten Erlebnissen mit Engeln und Begegnungen mit Geistwesen gewonnen wurden.

kein Ton