Wort | Dreißigstes Wort - Ego (Ene) / Atom (Dherre) | 841
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Frage: Warum ist die Erkenntnis der Eigenschaften und Namen Gottes des Gerechten vom »Egoismus (enaniyet)« abhängig?

Antwort: Da etwas, das absolut und allumfassend ist, keine Grenzen und kein Ende hat, kann man ihm keine Gestalt geben und über ihn nicht urteilen, von ihm nichts feststellen und sich von ihm nichts vorstellen. Was sein Wesen ist, kann man nicht erkennen. Zum Beispiel: Ein beständiges Licht kann man ohne Dunkel nicht erkennen und nicht bemerken. Wenn in ihm aber eine Linie aus einem tatsächlichen oder imaginären Dunkel gezogen wird, dann wird es erkennbar. Da also die Eigenschaften und Namen Gottes des Gerechten wie Wissen und Macht, Allweisheit und der Allbarmherzigkeit, allumfassend, ohne Grenzen und ohne Gegensätze sind, kann man über sie nicht urteilen, nicht erkennen, was sie sind, und sie nicht bemerken. Da sie kein tatsächliches Ende und keine Grenzen haben, benötigt man dazu eine angenommene, eine imaginäre Linie. Diese aber zieht der Egoismus (enaniyet). Er ist selbst die Vorstellung von einer Herrschaft, von Besitz und Eigentum, von Macht und Wissen und zieht (auf diese Weise) eine Linie. Dadurch setzt er den allumfassenden Eigenschaften (Gottes) eine imaginäre Schranke. »Bis hierher ist mein, ab dort ist Sein.« sagt er und macht so eine Teilung. Mit den winzig kleinen Maßstäben seiner Vorstellungen beginnt er ganz langsam ihr Wesen zu erkennen. Zum Beispiel: Durch die vorgestellte Herrschaft in seinem Eigentumsbereich kennt (das Ego) die Herrschaft seines Schöpfers im Kosmos, im Bereich des Möglichen. Durch seine Vorstellung von Besitz und Eigentum versteht es das wahre Besitzrecht Seines Eigentümers und seines Schöpfers. »Wie ich der Eigentümer dieses Hauses bin, so ist der Schöpfer auch der Eigentümer dieses Kosmos.« sagt das Ego und es versteht so in seinem wenn auch nur bruchstückhaften Wissen Sein Wissen und durch seine erworbene Kunstfertigkeit das Schaffen des glorreichen Meisters. Zum Beispiel: »Wie ich dieses Haus aufgebaut und geordnet habe, so hat einer dieses Weltenhaus aufgebaut und geordnet.« sagt es. Usw.... Tausende geheimnisvolle Zustände, Eigenschaften und Gefühle, um alle Eigenschaften und Durchführungen Gottes in gewissem Maße zu erkennen, wohnen dem Ego inne.

Das heißt, dass das Ego mit einem Spiegel vergleichbar ist. Es ist eine Einheit, die dem Vergleich dient, ein Fahrzeug für die Entfaltung (des Menschen) und wie ein Buchstabe, der in sich keinen Sinn hat, sondern dazu da ist, um die Bedeutung eines anderen zu zeigen.

kein Ton