Wort | Dreißigstes Wort - Ego (Ene) / Atom (Dherre) | 842
(839-878)

Es ist ein bewusstseinstragender Faden aus dem dicken Seil des Menschenkörpers und ein feines Haar aus der Hülle des Menschenwesens und ein Strich aus dem Buch der Identität Adams. Dieser Strich hat zwei Gesichter. Das eine schaut nach Gutem und wahrem Sein. Nur in dieser Hinsicht ist es für (den Empfang) der Gnade (Gottes) fähig. Es nimmt den an, der gibt, und kann selber nichts erschaffen. In dieser Hinsicht ist es nicht aktiv und seine Hand greift zu kurz. Das andere Gesicht schaut nach Bösem und führt in das Nichts. In dieser Hinsicht ist es tätig und Herr seiner Taten.

Außerdem bekleidet sein Wesen die Rolle eines (arabischen) Buchstabens, der (als eine arabische Präposition) auf ein Nomen hinweist. Seine Herrschaft besteht in seiner Vorstellung. Seine Existenz ist aber so schwach und dünn, dass es nichts für sich alleine auf sich nehmen, schultern kann. Ja vielmehr gleicht es einem Thermometer oder Barometer, welches die Stufen und Mengen der Dinge feststellt, ein Messgerät, um die absoluten, allumfassenden und unbegrenzten Eigenschaften des NotwendigSeienden zu erkennen.

Derjenige also, der sein Wesen in dieser Weise kennt und von ihm überzeugt ist und sich dementsprechend verhält, tritt in die frohe Botschaft von

»Selig ist, wer es (von sich aus) rein hält;...« (Sure 91, 9)

ein. Er geht mit dem Vertrauenspfand richtig um. Er sieht durch das Fernrohr des Ego, was der Kosmos ist, und seinen Zweck. Wenn Kenntnisse aus der Umwelt kommen, erfahren sie in seinem Ego eine Bestätigung. Dieses Wissen bleibt als Erleuchtung und Weisheit. Es verwandelt sich nicht in Finsternis und Absurdität. Wenn das Ego seinen Zweck in dieser Weise erfüllt, gibt es seine vorgestellte Herrschaft und seine imaginäre Vorstellung, Eigentümer und Besitzer zu sein, auf, welche nur ein Vergleichsmaßstab ist.

kein Ton