Wort | Einunddreißigstes Wort - Himmelfahrt | 884
(879-924)

Die eine ist, die das Persönliche und das Private betrifft, und die andere, die die Allgemeinheit und die Gesamtheit betrifft. So ist die Himmelfahrt eine Ausdrucksweise der Gottesfreundschaft (Velayet) Ahmeds, mit dem Friede und Segen sei, die nach Umfang und Hoheit über der Velayet aller anderen steht und mit der er vor Gott dem Gerechten, als dem Herrn des ganzen Kosmos und Schöpfer allen Seins, durch seine Begegnung (sohbet) und sein Bittgebet beehrt wurde.

Zweites Gleichnis: Ein Mann hält mit seiner Hand einen Spiegel in die Sonne. Dieser Spiegel empfängt, seiner Fähigkeit entsprechend, Licht von der Sonne und eine Widerspiegelung, einen Strahl (von ihr), der sieben Farben (in sich) enthält. Dementsprechend tritt dieser Mann mit der Sonne in Beziehung und kommuniziert (sohbet) so mit ihr. Richtet er diesen sonnenerfüllten Spiegel auf sein dunkles Haus oder auf seinen eigenen, im Schatten liegenden, kleinen Garten, so kann er den Nutzen nicht von der Sonne selbst, sondern nur entsprechend der Kapazität seines Spiegels empfangen. Ein anderer jedoch verwendet keinen Spiegel, sondern begegnet der Sonne, erkennt ihre Majestät und begreift unmittelbar ihre Macht. Dann besteigt er einen sehr hohen Berg, sieht die Pracht des überaus weiten Königreiches der Sonne und begegnet ihr unverhüllt und in eigener Person. Dann kehrt er heim, öffnet die breiten Dachfenster seines Hauses und Gartens und bereitet so der Sonne am Himmel einen Weg, hat so eine Unterhaltung, einen vertrauten Umgang (sohbet) mit dem immerwährenden Licht der wahren Sonne, kann auf diese Weise in Dankbarkeit seinen Umgang mit ihr pflegen und sagen:

»Oh du liebliche Sonne, die du die schönste der Welt und Liebling des Himmels bist und die du die ganze Welt mit deinem Lichte vergoldest und die du auf das Gesicht der Erde und das Antlitz aller Blumen ein Lächeln zauberst, so wie du auch mein eigenes kleines Häuschen und meinen Garten erwärmst und erleuchtest, wie du ja auch die ganze Welt erleuchtest und das Antlitz der Erde erwärmst!« Ersterer jedoch kann nicht so mit seinem Spiegel reden, denn entsprechend den Gegebenheiten des Spiegels ist der Widerschein der Sonne in seinen Auswirkungen eingeschränkt und von diesen Gegebenheiten abhängig.

So begegnet denn die Erscheinung des Herrn, des Einen (Ahad) und Einzigartigen (Samed), des Königs über die Sonne von Ewigkeit zu Ewigkeit, dem Wesen des Menschen auf zweierlei Weisen mit unendlich vielen Abstufungen.

kein Ton