Dreiundzwanzigstes Wort | Dreiundzwanzigstes Wort | 15
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         Wenn er dieses Korn der Begabung mit dem Wasser des Islam und dem Lichte des Glaubens in der Erde des Dienstes und der Anbetung aufzieht, seine geistigen An­lagen im Gehorsam gegeniibcr dem Auftrag des Quran auf die wahren Ziele ausrichlet, wird er ein Korn sein, das die Anlagen zii einem ewigen Baum und einer im-merwahrenden Wirklichkeit in sich tragt sowie dazu, unendliche Gnade und Vollkommenheit im Paradies zu erlangen und ein hervorragendcs Wcrkzeug und eine ge-segnete und erleuchtete Frucht am Baume der Welt zu warden.

       Ja, der Fortschritt besteht in Wirklichkeit darin, das Gesicht der dem Menschen verliehenen Sinne wie Herz, meditative Wahrnehmung, Geist, Verstand, ja sogar Traumvorstellung und andere dem Ewigen Leben zuzu-wenden, damit jeder von ihnen mit der ihm eigenen Auf-gabe des Dienstes und der Anbetung betraut werde. An-dererseits, was diejenigen, die sich im Irrtum befinden, als ihren Fortschritt ansehen, namlich: sich in alle Ver-astelungen des irdischen Lebens zu verstricken, jedc Art von Vergnugungen, bis hin zu den grdBten Ausschwei-fungen, zu genieBen und dabei alle fcincrcn Empfindun-gen, Herz und Verstand als Gehilfen ihrer selbstsiichti-gen Seele in den Dienst zu nehmen, ist nicht Fortschritt, sondern Riickschritt. Diese Wahrheit habe ich in einer geistigen Schau unter folgcndcm Glcichnis beobachtet:

       Ich kam in eine GroBstadt. Ich sah, daB es in dieser Stadt groBe Schlosser gab. Ich betrachtete die Tore man-cher Schlosser. Ein Fest wie eine glanzvolle Theatervor-stellung lenkte die Aufmerksamkeit auf sich. Es war eine groBe Vergnugung und alle amusierte sich. Ich wurde darauf aufmerksam, daB der SchloBherr ans Tor gekom-men war, mit einem Hund spielte und sich an dessen Spiel beteiligte. Die Damen plauderten charmant mit cinfachen jungen Leuten. Die Tochter des Hauses aber leiteten die Spiele der Kinder. Und der Pfortner tat wie ein Schauspieler, der sie alle kommandierte. Da sah ich, daB das Innere dieses riesigen Schlosses gahnend leer war. Alle bedentsamen Aufgaben waren vernachliissigt worden. Die Moral der Leute war so verfallen, daB sich vor der Pforte dieses Bild ergab. Dann ging ich weiter, traf ein anderes groBes SchloB. Ich sah, daB sich vor dem Tor ein treuer Hund ausgestreckt hatte. Es gab dort ei-nen ernsten, rauhen, verschlossenen Pfortner. 
       Die Lage
war ruhig. Ich wurde neugierig. Warum ist dies so? Jenes so? Ich trat ein. Ich sah, daB es innen sehr festlich war . . Die Bewohner des Schlosses in den verschiedenen Stockwerken   waren   mit  verschiedenen  bedeutsamen Aufgaben beschaftigt. Die Manner im ersten GeschoB verwalteten das SchloB und trafen ihre Anordnungen. Fin Stockwerk holier wuiden die Knaben und Madchen unterrichtet. Daruber beschaftigten sich die Fraucn mit alien   schonen   Kiinsten   und   Handt'ertigkeiten.   Ganz oben sah ich, wie des Schlosses Herr mit dem Kdnig Ver-kehr pflegte und sich mit personlichen wie erhabenen Aufgaben beschaftigte, um die Ruhe des Volkes zu si-chern und seine eigene Entwicklung und Vervollkomm-nung zu fordern. Weil sie mich nicht schen konntcn, vcr-bot mir niemand die Besichtigung. Dann ging ich hinaus und sah mich um. Uberall in der Stadt gab es diese zwei Arten von Schlossern. Als ich danach fragte, sagte man mir: >>Die Schlosser, deren Tore festlich und deren Inne-res leer ist, gehoren den Vbrstehern der Unglaubigen und denen, die sich im Irrtum befinden. Die anderen den aufrichtigen GroBen unter den Moslimen.<< Dann fand ich in einer Ecke noch ein SchloB. Ich erblickte dar­uber den Namen >>Said<<. Ich wurde neugierig. Als ich es genauer in Augenschein nahm, schien es mir, als erblick­te ich mcinc Gcstalt darauf. Ich war so iiberrascht, daB ich aufschrie, meine Sinne wiederfand und erwachte.

kein Ton