Sechsundzwanzigster Blitz | Fünfzehnte Hoffnung | 40
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Zum Beispiel: Beamte, die uns einen Monat lang observiert hatten, konnten keinen Vorwand ausfindig machen, weshalb sie schließlich auf einen Zettel schrieben: »Saids Diener hat in einem Laden eine Flasche Raki gekauft und ihm überbracht.« Weil sie aber niemanden finden konnten, der diesen Zettel unterschreiben wollte, schnappten sie sich schließlich irgendeinen betrunkenen Strolch, drohten ihm und befahlen ihm: »Komm her und unterschreibe das!« Er erwiderte: »Nie und nimmer, Gott bewahre mich davor! Wer könnte denn eine solch sonderbare Lüge unterschreiben?« Daraufhin mussten sie diesen Zettel zerreißen.

Ein zweites Beispiel: Ein Mann, von dem ich nichts wusste und den ich auch bis heute nicht kenne, hat mir sein Pferd zur Verfügung gestellt, damit ich einen Ausflug mache. Aus gesundheitlichen Gründen ging ich an den meisten Tagen im Sommer ein, zwei Stunden lang spazieren, um frische Luft zu schöpfen. Ich habe es mir versprochen, dem Besitzer des Pferdes und des Wagens Bücher im Wert von fünfzig Lira zu schenken, um nicht gegen mein Prinzip zu verstoßen, d.h. um niemandem einen Dank schuldig zu bleiben. Gibt es etwa bei dieser Sache irgendeine Möglichkeit, einen Schaden zu verursachen? Es ist aber so, dass selbst der Gouverneur, die Justizbeamten, die Ordnungshüter und die Polizei uns fünfzigmal die Frage gestellt haben: »Wem gehört dieses Pferd?« Als wäre es angeblich ein großes politisches Ereignis und ein Vorfall, der die allgemeine Ruhe und Ordnung betrifft. Sie haben sogar zwei Leute mit mir zusammen verhaftet, weil sie ausgesagt hatten, der eine, dass ihm der Wagen, der andere, dass ihm das Pferd gehöre, damit diese sinnlose Fragerei aufhören solle. Es gab da noch eine ganze Reihe anderer vergleichbarer Kinderspiele, an denen wir als Zuschauer beteiligt waren, mit einem weinenden und einem lachendem Auge, und dabei verstanden, dass diejenigen, die die Risale-i Nur und ihre Schüler angreifen, nur sich selber zum Gespött machen.

kein Ton