Blitz | Dreizehnter Blitz | 118
(99-128)

Bekanntlich ist die Verderbnis bei Gütern von hoher Qualität weit schlimmer als bei ganz gewöhnlichen Dingen. So könnte man z.B. Yoghurt oder Milch, die sauer geworden ist, durchaus noch essen, während man ranzig gewordene Butter nicht mehr essen dürfte: sie schmeckt wie Gift. So wird auch das ehrenwerteste, ja in der Tat edelste aller Geschöpfe, der Mensch, wenn er verdorben wird, noch missratener als ein missratenes Tier. Gleich Würmern, die sich am Gestank verfaulender und verwesender Dinge delektieren, und Schlangen, die es lieben, zu beißen und zu vergiften, finden sie ihren Stolz und ihr Vergnügen im Sumpf der Irrwege und der schlechten Sitten, genießen die Verletzungen und die Verbrechen in der Finsternis ihrer Bösen Taten und nehmen so die Natur und die Gewohnheiten des Satans an. So ist denn in der Tat ein zuverlässiger Beweis für die Existenz von Teufeln in einem Dschinn die Existenz des Teufels in Menschengestalt.

Zweitens: All die vielen hundert offensichtlichen Beweise, die wir für die Existenz der Engel und Geister im Neunundzwanzigsten Wort erbracht haben, beweisen zugleich auch die Existenz des Teufels. Wir überlassen also diesen Aspekt jenem Wort.

Drittens: Gleichwie die Existenz der Engel, welche die Repräsentanten der Gesetze von allen guten Dingen im Universum sind und als deren Überwacher über ihnen stehen, von allen Religionen übereinstimmend bestätigt wird, und gleichwie auch die Existenz der bösen Geister und Teufel als Repräsentanten aller schlimmen Dinge, als deren Ausrufer und Träger der Gesetze all dieser Dinge in Anbetracht aller Weisheit und Wahrhaftigkeit erwiesen ist, so ist auch gerade bei allen schlimmen Dingen ein Schleier, also eine Art Zwischenperson notwendig. Denn so wie wir bereits zu Beginn des Zweiundzwanzigsten Wortes gesagt haben, hat der Schöpfer in Seiner Majestät im Hinblick auf das was offensichtlich mangelhaft und schlecht ist, dem nach außen hin etwas vorgesetzt, was nun als eine Art Schleier dient, da ja nicht jeder das wirklich Gute in allen Dingen zu sehen vermag, sodass Einwände, Kritik und Klagen sich nicht gegen den freigiebigen Schöpfer und vollkommen Allweisen richten, sondern gegen diesen Schleier, damit nicht Er in Seiner Barmherzigkeit angeklagt, in Seiner Weisheit kritisiert und ungerechterweise beschuldigt werde. So wie Er z.B. eine Krankheit zu einem Schleier, einer Art Vorwand gemacht hat, um in der Stunde des Todes Hasret Asrail vor den Klagen der dahinscheidenden Diener Gottes zu bewahren, so hat Er auch Hasret Asrail zu einer Art Vorhang gemacht, damit die Klagen über einen Zustand (hal), den sie sich als einen Mangel an Barmherzigkeit vorstellen, sich nicht gegen Gott den Gerechten richten können. Genauso erfordert die Weisheit des Herrn mit noch weitaus größerer Sicherheit die Existenz des Teufels, damit Einwände und Kritiken an allem Übel und aller Bosheit sich nicht gegen den Schöpfer in Seiner Majestät richten sollen.

kein Ton