Blitz | Dreizehnter Blitz | 126
(99-128)

Der zweite Weg: Es ist der Weg der Abgötterei und des Unglaubens, der in keiner Weise möglich und bis zur Unmöglichkeit schwierig und ganz und gar unverständlich ist. Denn wie wir bereits in vielen Abhandlungen (Risalah), wie dem Zwanzigsten Brief und dem Zweiundzwanzigsten Wort mit Sicherheit bewiesen haben, müsste sich dann im gesamten Kosmos und in allem Sein, ja sogar in jedem einzelnen Atom eine vollkommene Göttlichkeit, ein allumfassendes Wissen und eine grenzenlose Macht finden, sodass sich all diese so vollendeten und kunstvoll verzierten Kunstwerke in ihrer unendlichen Wohlordnung und Ausgewogenheit, in ihrem so empfindlichen Gleichgewicht und mit all ihren charakteristischen Merkmalen, wie wir sie in allem Sein erkennen und bezeugen können, ins Dasein treten können.

Zusammenfassung: Gäbe es nicht diese große und mächtige göttliche Herrschaft, (wie sie für diese Schöpfung) so angemessen und so sehr am Platz ist, so müsste man notwendigerweise einem Weg folgen, der in jeder Hinsicht unverständlich und unmöglich wäre. Vor einer solch gewaltigen Größe zu fliehen, wie sie notwendig und passend wäre und sich auf etwas völlig Unverständliches und Unmögliches einzulassen, könnte selbst der Teufel nicht vorschlagen.

Zweiter Punkt: eine andere bedeutende List des Satans:

Einen Menschen davon abzuhalten, seinen Fehler einzugestehen, sodass sich das Tor zur Vergebung und der Zufluchtsuche (bei Gott) schließt. Zugleich stimuliert er noch den Egoismus der menschlichen Seele, sodass diese Seele sich wie ein Advokat verteidigt, als wolle sie sich von jeglichem Fehler und Makel reinigen.

In der Tat will eine Seele, die auf den Teufel hört, ihren Fehler nicht sehen. Sieht sie ihn aber, so diskutiert sie ihn entsprechend dem Geheimnis


»Das Auge der Zufriedenheit ist allen Fehlern gegenüber blind.«

auf hunderterlei verschiedene Weisen hinweg. Wer zufrieden auf seine Seele blickt, kann ihre Fehler nicht sehen. Da er seine Fehler nicht sehen kann, kann er sie nicht gestehen und nicht um Vergebung bitten und nicht Zuflucht suchen und wird so zu einem Spielzeug in der Hand des Teufels. Wenn schon ein so Ehrenwerter Prophet Hasret Yusuf, mit dem der Friede sei, sagt

»Noch spreche ich meine eigene Seele frei. Wahrlich, die Seele ist dem Bösen zugeneigt, soweit nicht mein Herr sich meiner erbarmt.« (Sure 12, 53)

wie kann man dann noch auf seine Seele vertrauen? Wer also seine Seele anklagt, (der tut dies, weil er) ihre Fehler sieht. Und wer sich seine Fehler eingesteht, der bittet um Vergebung.

kein Ton