Blitz | Zweiundzwanzigster Blitz | 245
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Doch dem Gesetz der völligen Gleichheit kann man erst dann folgen, wenn man die Natur des Menschen ändert und die der Erschaffung des Menschengeschlechtes zugrunde liegende Weisheit abschafft. Ich selbst bin wahrhaftig von Hause aus und meiner Lebensweise nach ein Proletarier und gehöre meinem Wesen und Denken entsprechend zu denen, die das Prinzip der »Gleichheit aller vor dem Gesetz« akzeptieren. Auf Grund meines Mitempfindens und meines islamischen Glaubens opponiere ich seit eh und jäh mit einem tiefen Sinn für Gerechtigkeit gegen die Unterdrückung durch die privilegierte Klasse der Oberschicht, welche man die Bourgeoisie nennt. Deshalb bin ich auch mit meiner ganzen Kraft für absolute Gerechtigkeit und gegen die Unterdrückung und Ausbeutung, gegen Ungerechtigkeit und Despotie.

Aber das Wesen des Menschen und die tiefe Wahrheit und Weisheit, die ihr zugrunde liegt, ist dem Gesetz von der absoluten Gleichheit entgegengesetzt. Denn so wie der allweise Schöpfer, um uns Seine Allmacht und Weisheit in ihrer Vollendung zu zeigen, aus wenigen Dingen eine große Ernte hervorbringt, auf eine einzige Seite viele Bücher schreiben lässt und durch ein einziges Ding viele Aufgaben erfüllen lässt, so lässt Er auch durch das Menschengeschlecht die Aufgaben von tausenderlei verschiedenen Arten (der Schöpfung) wahrnehmen.

Dies aber ist nun das gewaltige Geheimnis, dass Gott der Gerechte das Menschengeschlecht in seinem Wesen so erschaffen hat, dass es sich in Tausenden von Arten entfaltet und sich auf Tausenden Stufen gleich ebenso vielen voneinander verschiedenen Tiergattungen zeigt. Doch ist der Mensch nicht einem Tier gleich, in seinen äußeren und inneren Fähigkeiten und Empfindungen begrenzt. Gott hat ihm die Freiheit geschenkt und ihm die Fähigkeit verliehen, auf unendlichen Stufen zu schreiten. Obwohl die Menschen in ihrer Gesamtheit nur eine einzige menschliche Gattung bilden, kommen sie dennoch in ihrer Bedeutung Tausenden von Gattungen gleich, weshalb der Mensch auch die Bedeutung eines Stellvertreters Gottes auf Erden, der Frucht der Schöpfung und eines Königs über alles Lebendige erhalten hat.

Nun aber finden der Wettbewerb und alle menschlichen Qualitäten, die aus dem wahrhaftigen Glauben entstehen, ihre Ursache in der Mannigfaltigkeit der Arten, welche die so überaus notwendige Hefe zu dessen Entfaltung und das Antriebsaggregat zu dessen Fortentwicklung bilden. Diese menschlichen Qualitäten zu streichen oder auch nur zu nivellieren ist nur dann möglich, wenn man den Menschen in seinem Wesen verändert, seinen Verstand auslöscht, seine Seele zerstört und seinen Geist tötet.

kein Ton