Blitz | Dreißigster Blitz | 407
(394-471)

Ein Wort in dieser Zeile gleicht einem Baum, der Blätter treibt, um Blüten und Früchte hervorbringen zu können. Diesem Wort aber entsprechen so viele sinnvolle Abhandlungen über den Lobpreis des majestätischen Richters, wie es wohlgeordnete, wohlausgewogene, wohlgestaltete Blätter, Blüten und Früchte gibt. Wie ein jeder Baum, der Blüten trägt, so ist auch dieser Baum eine Kasside, durch die er die Lobpreisungen seines Designers singt.

Des Weiteren ist es, als wolle der majestätische Richter Seine kunstvollen und einzigartigen Werke, die auf dieser Messe ausgestellt sind, welche unsere Welt ist, mit tausend Augen betrachten.

Des Weiteren ist es, als wollten sich die prächtig ausgestalteten Geschenke, die der urewige König diesem Baum verliehen hat, gleichsam als Orden und Flaggen in einer so wohl verzierten, ausgewogenen, geordneten und sinnvollen Form, bei dem Frühling, der Sein besonderes Fest, ein Empfang ist, vor den Blicken des Königs darstellen, und als wolle Er ihnen in Seiner Weisheit eine Form geben, die mit jeder Blüte und mit jeder Frucht wie mit vielen ineinander liegenden Aspekten und Zungen für die Existenz und die Namen ihres Designers Zeugnis ablegt. So befasst z.B. jede Blüte und jede Frucht ihr eigenes Maß. Und diese Ausgewogenheit passt in eine bestimmte Ordnung. Diese Wohlordnung wird durch ständige Erneuerung aufrecht und in der Waage gehalten; Rhythmus und Versmaß aber finden sich in Dichtung und Kunst. Schönheit und Kunst aber finden wir in Geruch und Geschmack, die Sinn und Weisheit in uns wachrufen. Daher verweist jede Blüte entsprechend der Anzahl der Blüten des Baumes mit ebenso vielen Zeichen auf ihren majestätischen Richter. An diesem Baum, der ein Wort ist, gilt eine Frucht als ein Buchstabe und der Kern darin als ein Punkt. Er ist ein winziges Kästchen, welches das Inhaltsverzeichnis und das Programm des ganzen Baumes beinhaltet usw. Im Vergleich damit weisen alle Zeilen und alle Seiten des kosmischen Buches durch die Erscheinung der Namen »Al-Hakem, der Richter« und »Al-Hakiem, der Weise« jeweils und nicht nur mit jeder Seite, nein, sogar mit jeder Zeile, mit jedem Wort, jedem Buchstaben und jedem Punkt die Gestalt eines Wunders auf, sodass alle Ursachen zusammengenommen nicht einmal einen Punkt daraus nachbilden und sich nicht mit ihm messen könnten. Da nun in der Tat jeder Vers (Ayah) des Seins (kaun) in diesem gewaltigen Qur’an, dem Kosmos, so viele Wunder aufzeigt, wie dieser Vers (diakritische) Punkte und Buchstaben hat, können sich mit Sicherheit der umherschweifende Zufall, die blinden Kräfte und die ziellose, unausgewogene und unbewusste Natur keineswegs in diese empfindliche Ausgewogenheit und in diese überaus feine Wohlordnung, wie sie einem Weisen, einem Sehenden entspricht, einmischen. Hätten sie sich eingemischt, so würden doch die Spuren des Durcheinanders sichtbar. Doch ein Mangel an Ordnung ist in gar keiner Weise bemerkbar.

kein Ton