Blitz | Dreißigster Blitz | 408
(394-471)

Zweiter Punkt: Er besteht aus zwei »Problemstellungen«.

Erste Problemstellung: Wie im Zehnten Wort erklärt, ist es ein grundlegendes Prinzip, dass eine Schönheit in unendlicher Vollkommenheit und eine Vollkommenheit in unendlicher Schönheit sich auf jeden Fall selber betrachten, sich anderen zeigen und darstellen will. Auf Grund dieses bedeutenden, umfassenden Prinzips also macht der urewige Designer dieses großen Buches, des Kosmos, in den verschiedenen Sprachen all dessen, was da ist, vom Kleinsten bis zum Größten, die Schönheit Seiner Vollkommenheit und die Vollkommenheit Seiner Schönheit bekannt und liebenswert, um sich durch diese Schöpfung mit jeder Seite dieses kosmischen Buches, mit jeder Zeile, ja, sogar mit jedem Punkt und Buchstaben vorzustellen und Seine Vollkommenheit bekannt zumachen.

Oh du gottvergessener Mensch! Obwohl dieser Herrscher und allweise Richter sich dir in all Seiner Majestät und Schönheit in jedem seiner Geschöpfe in so zahllos vielen prächtigen Formen zu erkennen zu geben und dich dazu bewegen will, Ihn zu lieben, du aber Ihn trotz Seiner Bemühungen, Sich dir zu erkennen zu geben, nun dennoch nicht den Glauben aufbringst, Ihn zu erkennen und Seinen Bemühungen, von dir geliebt zu werden, nicht mit Dienst und Anbetung entgegenkommst und so Seine Liebe erlangst, wisse also und besinne dich darauf, was für eine grenzenlose, welch vielfache Unwissenheit, und welch ein Verlust das ist!

Zweite Problemstellung des Zweiten Punktes: In dem Eigentum des allmächtigen und allweisen Schöpfers dieses Kosmos ist für eine Teilhaberschaft kein Platz. Denn: Die unendliche Wohlordnung, die sich in allen Dingen findet, duldet keine Teilhaberschaft. Denn: Geraten in einer Arbeit viele Hände durcheinander, gerät die ganze Arbeit in ein Durcheinander. So wie in einem Land mit zwei Königen, in einer Stadt mit zwei Bürgermeistern oder einem Weiler mit zwei Dorfschulzen Verwirrung in allen Angelegenheiten dieses Landes, dieser Stadt, dieses Dorfes entstünde, so wird selbst noch der niederste Beauftragte die Einmischung eines anderen in seinen Aufgabenbereich nicht dulden, was zeigt, dass eines der grundlegendsten Kennzeichen der Herrschaft Unabhängigkeit und Selbständigkeit ist.

Das heißt: Ordnung erfordert die Einheitlichkeit und Herrschaft die Selbständigkeit. Wenn also nun eine Herrschaft, flüchtig wie ein Schatten, von Menschen, die schwach und hilfsbedürftig sind, eine solche Einmischung zurückweist, muss sicherlich und notwendigerweise auch die wahre und absolute Herrschaft des absolut Allmächtigen eine Einmischung mit aller Heftigkeit zurückweisen. Gäbe es auch nur den Funken einer Einmischung, so würde diese Ordnung zerstört.

kein Ton