Wort | Zehntes Wort - Abhandlung über die Auferstehung | 61
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Auf! Gehen wir zu dieser Insel dort hinüber, wo gerade eine große Versammlung stattfindet. Alle Edlen des ganzen Landes haben sich dort versammelt. Schau, einer der höchsten Botschafter, geschmückt mit höchsten Auszeichnungen, hält eine Rede. Er erbittet etwas von seinem liebevollen König. Alle Einwohner sagen: »Ja, oh ja, das ist es, was wir wünschen.« Sie unterstützen und bestätigen ihn. Höre nun, was der sagt, auf dem das Wohlgefallen des Königs ruht: »Oh du unser Sultan, der du uns mit deinen Gnadengaben nährst! Zeige uns die Ursprünge und Quellen dessen, was du uns durch Beispiele oder nur schattenhaft vor Augen geführt hast. Lenke unsere Schritte zum Sitz deiner Königsherrschaft! Lass uns nicht in diesen Wüsten zu Grunde gehen! Rufe uns in deine Gegenwart! Erbarme dich unser! Speise uns dort mit den wohlschmeckenden Gaben, von denen du uns hier bereits einen Vorgeschmack gegeben hast! Bestrafe uns nicht mit Tod und Verbannung! Lass deine gehorsamen Untertanen, die nach dir verlangen und die dir Dank sagen, nicht als Waisen zurück, damit sie nicht zugrunde gehen!« So spricht er und fleht inständig. Und auch du kannst ihn hören. Ja, wäre es denn möglich, dass ein so liebevoller und mächtiger König, der auch den einfachsten Wunsch auch eines ganz einfachen Mannes ernstnimmt und erfüllt, dem vornehmsten Verlangen eines seiner edelsten Botschafter nicht mit Wohlwollen entspräche? Denn das Verlangen dieses Edlen ist zugleich auch das Verlangen aller. Zudem fordert dies auch der Wunsch des Königs und auch seine Barmherzigkeit und Gerechtigkeit. Und es fällt ihm auch leicht, nicht schwer. Es ist ihm dies weniger schwer, als diese zeitweiligen Rastplätze in den Ausflugsorten für die Gäste zu schaffen. Er, der, um uns ein Musterbeispiel vor Augen zu führen, für einen Rastplatz von fünf, sechs Tagen solche Kosten aufwendet und dieses Land aufgebaut hat, wird sicherlich auch, um seine wahren Schatzkammern, seine Vollkommenheiten und Kunstfertigkeiten am Sitz seines Königtums darzustellen, auch Rast- und Ruheplätze schaffen und unsere Sinne in Erstaunen versetzen.

Das heißt, dass wir an diesem Ort der Prüfungen nicht uns selbst überlassen bleiben, sondern die Schlösser der Glückseligkeit oder die Kerker auf uns warten.

Sechstes Bild: Also nun komm und sieh! All diese gewaltigen Flugzeuge, Maschinen- und Werkzeugparks, Bahndepots und Lagerhallen, Messen, Ausstellungen und Kongresse zeigen, dass es ein glanzvolles Königreich * gibt, das gleichsam hinter dieser Kulisse regiert.

Ein solches Königreich erfordert Untertanen, die dessen würdig sind. Du siehst aber, dass sich alle Untertanen in dieser Herberge versammelt haben. Diese Herberge aber füllt und leert sich täglich.

kein Ton