Wort | Zehntes Wort - Zweites Kapitel | 102
(69-106)

Mit anderen Worten: Hinter allem Sein, das zwischen Leben und Tod hin- und hergetrieben, eingesammelt und wieder ausgestreut wird, verbirgt sich ein anderer Sinn. Dieser Vergleich hinkt nicht. Die Vorbilder gleichen den Nachbildungen, die von ihnen angefertigt, und ihre Abläufe den Vorführungen, die ihnen gemäß veranstaltet werden. Es werden zu hohen Kosten kurze Versammlungen einberufen und wieder aufgelöst, nur um Bilder aufzunehmen und zusammenzustellen, die ständig auf einer Leinwand gezeigt werden. Genauso liegt einer der Gründe, dass in dieser Welt für kurze Zeit ein individuelles Leben und ein soziales Leben geführt wird, darin, Bilder aufzunehmen und zusammenzustellen, die Ergebnisse unserer Taten zu verbuchen und einzuspeichern, damit sie am Tage der Großen Versammlung ihrer Abrechnung zugeführt und auf einer gewaltigen Messe-Veranstaltung gezeigt werden können, um die Fähigkeit (des Menschen) zu höchster Glückseligkeit offen zu legen. In der ehrwürdigen Überlieferung (Hadith) wird diese Tatsache mit folgenden Worten zum Ausdruck gebracht: »Das Diesseits ist der Acker für das Jenseits.« Weil es also nun einmal diese Welt gibt und es in dieser Welt offensichtlich Weisheit, Gnade (inayet), Barmherzigkeit und Gerechtigkeit gibt, gibt es mit Sicherheit auch das Jenseits, und zwar mit der gleichen Sicherheit wie das Diesseits. Da nun einmal alles in dieser Welt in gewisser Hinsicht jener Welt zugewandt ist, bedeutet dies, dass alles nach dorthin strebt. Das Jenseits zu leugnen, heißt, das Diesseits mit allem, was darinnen ist, zu leugnen. So wie also Tod und Grab auf den Menschen warten, so beobachten und erwarten auch Himmel und Hölle den Menschen.

Elfte Wahrheit: Das Tor der Menschlichkeit ist die Manifestation Seiner Namen »Wahrhaftiger und Gerechter (Haqq)«

Wäre es denn überhaupt möglich, dass Gott der Gerechte und Herr der Wahrheit (Djenab-i Haqq) und der zu Recht Angebetete in der Wahrheit (Ma’bud-u bi l-Haqq) den Menschen innerhalb des Kosmos als Seinen Diener und Anbeter erschaffen haben sollte, der hinsichtlich der Vollkommenheit Seiner Göttlichen Herrschaft und vor aller Welt in Anbetracht Seiner universellen Herrschaft der Bedeutendste ist, dass Er ihn zu jenem Gesprächspartner gemacht hätte, welcher der tiefsinnigste Denker unter den Angeredeten des Hochgelobten ist, zu einem allumfassenden Spiegel der Manifestationen Seiner Namen,

kein Ton