Wort | Zehntes Wort - Zweites Kapitel | 99
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Wäre es zudem überhaupt möglich, dass Er jedem Lebewesen, ja, sogar jedem Organ, wie z.B. der Zunge, ja, überhaupt allen Seinen Kunstwerken so viel Weisheit und Nützlichkeit verliehen hätte, der Anzahl der Früchte und Nützlichkeiten gleich, die Er einem Baum verliehen hat und so unter Beweis gestellt hätte, dass Er der Allweise ist, danach aber die Beständigkeit, die Vereinigung mit Ihm (liqa) und die ewige Seligkeit, alles das, was die höchste Weisheit, das wichtigste aller Erfordernisse und das unabdingbarste aller Ergebnisse ist, und die Weisheit zur Weisheit, die Gnade zur Gnade und die Barmherzigkeit zur Barmherzigkeit macht, und was die Quelle und das Ziel all Seiner Weisheit, all Seiner Gnadengaben, all Seiner Barmherzigkeit und all Seiner notwendigen Wohltaten ist, nicht geben, sondern aufgeben und all Seine Werke bis zur untersten Stufe der Sinnlosigkeit herabsinken lassen sollte? Damit würde Er jemandem gleichen, der ein Schloss baute, darinnen jeder Stein auf tausenderlei Arten verziert, dessen jede Seite auf tausenderlei Arten geschmückt, in dem jeder Saal mit tausenderlei wertvollen Geräten und Einrichtungsgegenständen ausgestattet wäre und dieses danach ohne ein Dach beließe? damit alles verrotten und nutzlos verfallen sollte? Nein, keineswegs! Aus dem absolut Guten kommt die Güte. Und aus dem absolut Schönen (Djemil) kommt Schönheit. Aus dem absolut Weisen kann Nutzlosigkeit nicht kommen. Ja, wer immer in seiner Vorstellung in die Geschichte einsteigt und in Richtung Vergangenheit fährt, wird so viele abgeschiedene Wohnungen, Plätze, Messen und Welten sehen, wie es Jahre gab. Jede von ihnen gleicht der Wohnung dieser Welt, einer Stätte der Prüfung, einer Ausstellung von Gegenständen so wie wir sie in jetziger Zeit erblicken. Obwohl sie nach Form und Qualität voneinander verschieden sind, gleichen sie doch einander in der Ordnung und Einzigartigkeit, die in ihnen erkennbar, und in der Macht und Weisheit des Baumeisters, die in ihnen sichtbar wird. Auch wird der Mensch in diesen unbeständigen Wohnstätten, auf diesen vergänglichen Plätzen, in diesen vorübergehenden Messen die Ordnung einer so offensichtlichen Weisheit (hikmet), die Zeichen einer so offenkundigen Gnade (inayet), die Werke einer so bezwingenden Gerechtigkeit (adalet) und die Früchte einer so umfassenden Barmherzigkeit (merhamet) erblicken. In soweit

kein Ton