Wort | Zehntes Wort - Zweites Kapitel | 96
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Kurzum: Es gibt nichts, was die Wiederauferstehung unmöglich macht. Für das, was sie notwendig erscheinen lässt, spricht aber alles. Die glorreiche und ewige Herrschaft, die allmächtige und allumfassende Macht desjenigen, der dieser weiten Erde als Ort der Wiederversammlung einem einzelnen Tier gleich das Leben und den Tod schenkt, und sie für Mensch und Tier zu einer schönen Wiege oder einem prächtigen Schiff gemacht hat, die Sonne zu einer Licht und Wärme spendenden Lampe in der Herberge dieser Welt und die Planeten den Engeln zu Flugzeugen, kann sich unmöglich nur auf die vergänglichen, brüchigen, unsteten, bedeutungslosen, veränderlichen, unbeständigen, mangelhaften und unvollkommenen Angelegenheiten dieser Welt stützen oder auf sie beschränkt bleiben. Anders gesagt: Es gibt noch einen anderen Ihm würdigen, dauerhaften und beständigen Ort voll Majestät, der nicht dem Verfall unterworfen ist. Bei Ihm gibt es noch ein anderes, beständiges Reich, und um dieses sollen wir uns bemühen. Dorthin lädt Er uns ein. Alle Menschen erleuchteten Geistes, alle geistigen Pole (qutub) einer inneren Ausstrahlung, alle Menschen, die einen klaren Verstand besitzen und mit der Nähe Seiner Gegenwart geehrt wurden, bezeugen, dass Er uns dort hinüberholen wird, berichten einstimmig, dass Er Lohn und Strafe dort für uns bereit hält, teilen uns mit, dass Er uns wiederholt sehr starke Verheißungen gegeben und sehr ernsthafte Warnungen ausgesprochen hat.

Sein Versprechen nicht einzulösen aber wäre sowohl eine Erniedrigung als auch eine Entwürdigung. Das wäre in keiner Weise mit der Erhabenheit Seiner Heiligkeit zu vereinbaren. Eine Drohung nicht wahr zu machen, wäre in gleicher Weise ein Zeichen der Verzeihung oder der Schwäche. Unglaube aber ist ein unendliches Verbrechen *.

Ihn zu entschuldigen ist nicht möglich.

Hinzu kommt noch, dass der Allmächtige von jeglicher Schwäche frei und unberührt ist. Dessen sind sich alle Zeugen und Verkündiger, obwohl sie sich in ihren Wegen, Veranlagungen und Rechtsschulen unterscheiden, im Grundsatz dieser Frage unbestritten einig. Auf Grund ihrer Vielzahl erreichen sie den Grad allgemeiner Übereinstimmung (tevatur), und ihre Stimme hat das Gewicht einer ganzen Gemeinschaft. Jeder von ihnen bekleidet den Rang eines Sternes der Menschheit, ist das Auge einer ganzen Gemeinschaft und eine heiligmäßige Persönlichkeit in einem gläubigen Volk.

kein Ton