Wort | Zehntes Wort - Zweites Kapitel | 97
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Ihrer Bedeutung entsprechend sind sie in dieser Frage Fachleute, deren Aussage sowohl sachkundig als auch beweiskräftig ist. Dabei werden auf wissenschaftlichem oder künstlerischem Gebiet die Aussagen zweier Fachleute denen von tausend anderen Leuten vorgezogen, und die Nachricht zweier Zeugen wiegt schwerer als tausend Dementis. So macht z.B. die Nachricht zweier Männer, welche zu Beginn des Monats Ramadan die Mondsichel (hilal) gesehen haben, das Dementi von tausend Dissidenten zunichte. Kurzum: es kann in der Welt keine Botschaft geben, die richtiger, keine Verkündigung, die zuverlässiger, keine Wahrheit, die offensichtlicher wäre als diese. Das heißt, die Welt ist zweifelsohne ein Acker. Die Wiederversammlung ist die Zeit, die Ernte zu dreschen. Himmel und Hölle aber sind wie je eine Scheune.

Zehnte Wahrheit: Das Tor der Weisheit (hikmet), der Gnade (inayet), der Barmherzigkeit (rahmet) und der Gerechtigkeit (adalet) ist die Manifestation Seiner Namen »Allweiser (Hakim), Freigiebiger (Kerim), Gerechter (Adil) und Barmherziger (Rahim)«.

Ja, wäre es denn überhaupt möglich, dass sich im ganzen Umkreis des Reiches der Königsherrschaft über Himmel (melekut) und Erde (mulk) dessen, der in Seiner Majestät (Djelal) Eigentümer des Reiches (Maliku l-Mulk) ist, und dessen Werke in dieser unbeständigen Herberge, an diesem vergänglichen Ort der Prüfung, auf diesem vorläufigen Ausstellungsgelände dieser Erde eine solche offensichtliche Weisheit (hikmet), eine so offenkundige Gnade (inayet), eine so bezwingende Gerechtigkeit (adalet) und eine so umfassende Barmherzigkeit (merhamet) zeigen, keine dauerhaften Heime, keine ewigen Bewohner, keine bleibenden Wohnstätten und keine unsterblichen Geschöpfe finden ließen, und die Tatsache dieser offensichtlichen Weisheit, Gnade, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit zunichte werden sollte?

Ja, wäre es denn überhaupt möglich, dass dieser Allweise Herr, der sich den Menschen aus der Mitte Seiner Schöpfung heraus zum Sprecher aller und zu Seinem universalen Spiegel gemacht hat, und ihm all das, was die Kammern Seiner Schätze und Vorräte enthalten, zu verkosten und zu bemessen, zu untersuchen und zu erwägen und darüber hinaus auch sich Selbst in all Seinen Namen zu erkennen gegeben hat, der ihn liebt und sich von ihm lieben lässt...

kein Ton