Wort | Zehntes Wort - Zweites Kapitel | 98
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danach diesen armseligen Menschen nicht Sein ewiges Reich zuteil werden lassen sollte? ihn nicht zu diesem Ort ewiger Glückseligkeit einladen und dort glücklich machen sollte? Wäre es noch dazu überhaupt verständlich, dass Er jeglichem Sein - und sei es auch so klein wie ein Samenkorn - die Last einer Pflicht von der Größe eines Baumes auflasten, es mit Zielen so zahlreich wie seine Blüten befrachten, es mit Nützlichkeiten so zahlreich wie seine Früchte bestücken sollte und doch an das Ende all dieser Pflichten, dieser Ziele, dieser Nützlichkeiten nur ein Samenkorn voll irdischer Zweckmäßigkeiten gesetzt hätte? dass Er etwas, das ungefähr den Wert eines Senfkorns hat, zum Ziel irdischer Beständigkeit gesetzt haben sollte? dass Er nicht alles Sein zum Samenkorn für die Welt der Bedeutungen und zu einem Acker für die jenseitige Welt bestimmt haben sollte? * dass Er es zulassen sollte, dass es wahre und ihm angemessene Früchte hervorbringe und dabei doch alle Verschiedenheiten von Bedeutung und Wichtigkeit ohne Ziel, hohl und sinnlos bleiben sollten? Sollte Er nicht das Antlitz des Seins der Welt der Bedeutungen, der jenseitigen Welt zukehren? sodass es sein wahres Ziel und seine ihm entsprechenden Früchte hervorbringe? Ja, wäre es denn tatsächlich möglich, dass Er diese Dinge im Gegensatz zur Realität geschaffen haben sollte, sodass Er - und möge Er dem vor sein und es verhüten! - sich mit den Gegensätzen Seiner wirklichen Attribute »der Weise, der Freigiebige, der Gerechte, der Barmherzige« bezeichnete und so die Realität des ganzen Kosmos leugnete, die Seine Weisheit und Freigiebigkeit, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit zeigt? Sollte Er das Zeugnis allen Seins zurückweisen? die Beweise all Seiner Werke ungültig machen?

Und würde es der Verstand überhaupt annehmen, dass Er auf das Haupt des Menschen und seine inneren Empfindungen so viele Aufgaben auflasten sollte wie es Haare gibt und ihm doch nur eines Haares Wert weltlichen Lohn dafür geben sollte? Und sollte er im Gegensatz zur wahren Gerechtigkeit und im Widerspruch zur wahren Weisheit eine sinnlose Arbeit tun?

kein Ton