Wort | Sechzehntes Wort - Spiegelbilder | 284
(276-289)

zeigen uns, in welch unendlichem Maße Gott uns nahe ist.


»...und zu Ihm werdet ihr zurückkehren!« (Sure 2, 245) »Zu Ihm steigen die Engel und der Geist empor an einem Tag, dessen Maß fünfzigtausend Jahre ist.« (Sure 70, 4)

Zu diesen Ayat wird außerdem noch in einer Hadith erwähnt: »Gott, der Gerechte, ist hinter siebzigtausend Schleiern verborgen.«

Dergleichen Wahrheiten wie Mi´rac (Himmelfahrt des Propheten Md.) zeigen, in welch unendlichem Maße wir von Gott entfernt sind. Ich möchte eine Erklärung geben, die dieses unzugängliche Geheimnis dem Verstand zugänglicher macht.

Antwort: So höre denn:

Zum ersten: Wir hatten im letzten Teil des Ersten Strahls gesagt: Während die Sonne dir durch ihr unbegrenztes Licht und in ihrem immateriellen Spiegelbild nahe ist, ja näher noch durch deine Augen, in denen sie sich spiegelt und die deiner Seele Fenster sind, bist du in deiner Begrenztheit und materiellen Verhaftung weit von ihr entfernt. Du kannst nur einen Teil ihres blendend hellen wie ihres schattenhaften Lichtes zu schauen trachten, nur mit einer Art ihrer Erscheinungen, einem Teil ihrer Manifestationen in Berührung kommen, nur in wenigen Farben, die ihre Eigenschaften sind, nur in einzelnen Strahlen, die ihren Namen gleichen, und nur in einem kleinen Teil dessen, was sie bescheint, ihr nahe kommen. Wenn du dich der Sonne auf ihrer ureigenen Stufe nähern und ihrer Persönlichkeit in deiner eigenen Persönlichkeit auf dem geraden Weg unmittelbar begegnen möchtest, musst du dich von vielen Bindungen lösen und noch viele Stufen zu deiner Ganzwerdung übersteigen. Du musst gleichsam durch diese innerliche Loslösung zur Größe der Erde heranwachsen, dich ähnlich der Luft ausdehnen, mit deinem Geiste in Raum und Zeit verbreiten und dich bis zum Mond emporschwingen, dem Mond gleich der Sonne gegenübertreten. Dann erst kannst du ihr selbst ohne Schleier begegnen, gewissermaßen den Anspruch erheben, ihr begegnet zu sein.

kein Ton