Wort | Sechzehntes Wort - Spiegelbilder | 286
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Genauso auch: Während der Herr, der Majestätische, der den Befehl

»Sei! Und es ist.« (Sure 2, 117)

erlässt, und dem gegenüber Sonnen und Sterne befehlsbereiten Soldaten gleichen, ihnen und allem noch näher ist, als sie es sich selbst sind, ist jedoch alles sehr fern von Ihm. Wer da vor Seine Gegenwart treten, Seine gewaltige Größe unverschleiert schauen wollte, der müsste siebzigmal tausende Schleier, die dunklen wie auch solche aus Licht, die der Schöpfung und ihrer vordergründigen Betrachtungsweise, auch die Seiner Namen und Attribute überwinden, mit jedem Namen tausende Stufen Seiner besonderen und allgemeinen Erscheinungsformen überschreiten, alle diese so hohen Stufen Seiner Attribute hinter sich lassen, bis er zu dem gewaltigen Thron emporsteigen könnte, in dem Sein gewaltiger Name sichtbar wird. Wäre da nicht Er es, der ihn zu sich zieht und ihm Seine Huld erweist, er müsste sich tausende von Jahren darum bemühen und den geistigen Weg einschlagen. Wolltest du dich Ihm z.B. in Seinem Namen »Schöpfer« nähern, müsstest du zunächst mit Ihm als deinem persönlichen Schöpfer, sodann mit Ihm unter dem Aspekt des Schöpfers der ganzen Menschheit, sodann mit Ihm unter dem Namen des Schöpfers alles Lebendigen, sodann mit Ihm unter der Bezeichnung des Schöpfers alles Geschaffenen in Verbindung treten. Anderenfalls bleibt die Offenbarung, die dir zuteil wird, nur winzig und schattenhaft.

Vierter Strahl: Oh meine faule Seele! Die Wahrheit über das Gebet, welches eine Art Himmelfahrt ist, besteht wie in dem obenerwähnten Gleichnis darin, dass du gleich einem einfachen Soldaten, der zum Erweis seiner lauteren Huld in die Audienz seines Königs gerufen wird, gleichfalls zum Erweis Seines Erbarmens zur Gegenwart des Herrn der Herrlichkeit und zur Anbetung des Herrn in Seiner vollkommenen Schönheit gerufen bist. Es besteht darin, »Allahu Ekber« zu sagen, mit Herz und Verstand oder doch in seiner Absicht die beiden Welten zu überschreiten, sich von den materiellen Bindungen freizumachen, zu einer Stufe ganzheitlicher Anbetung, oder doch zu einem Schatten oder Abbild der Ganzheit emporzusteigen und so gleichsam der Ehre Seiner Gegenwart teilhaftig zu werden. Und es ist ein überwältigendes Erlebnis, was jeder nach seiner Fähigkeit erfahren kann, wenn er Gott mit den Worten anspricht:

kein Ton