Wort | Siebzehntes Wort - Die Welt als Festplatz | 309
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In der Tat gibt es unter allen Kunstwerken keine Schöpfung, welche nicht die Verkörperung eines Wortes voll tiefer Bedeutung wäre, aus dem sich alle die vielen Namen des majestätischen Herrn herauslesen lassen. Da also nun einmal diese Schöpfungen gleich Worten sind, Worte der Macht, so lies denn ihre Bedeutungen aus ihnen heraus und lege sie in dein Herz. Wirf die Worte, die danach ohne ihre Bedeutung zurückbleiben, ohne zu zögern, in den Wind der Vergänglichkeit. Schaue ihnen nicht interessiert hinterdrein und kümmere dich nicht weiter um sie.


Nun erhebt der weltlich orientierte Verstand, der das Äußerliche anbetet und dessen Kapital aus den Kenntnissen besteht, die innerhalb seines Horizontes liegen, erstaunt, entsetzt, verzweifelt sein Wehgeschrei, da sich die Reihenfolge seiner Gedankengänge solcherart zu Nichts und Bedeutungslosigkeit gefriert. Er sucht nach dem richtigen Weg, der hin zur Wahrheit führt. Da sich also nun einmal der Geist vor denen, die untergehen und zerfallen, seine Hand zurückzieht, auch das Herz auf einen weltlichen Geliebten verzichtet und selbst noch das Innerste sich von den vergänglichen Dingen abwendet, sollst auch du, meine hilflose Seele abweisend wie Abraham rufen

und dich retten.

kein Ton