Wort | Fünfundzwanzigstes Wort | 628
(549-720)

Vierter Grundsatz: So wie der Qur´an die Götzenanbeterei streng verbietet, so verbietet er auch die Bilderanbeterei, welche eine Art Nachahmung der Götzenanbeterei ist. Die (westliche) Kultur zählt aber die Bilder zu ihren Kunstwerken und versucht damit sich dem Qur´an zu widersetzen. In Wirklichkeit sind Bilder und Statuen entweder ein Stein gewordenes Verbrechen, oder zur Schau gestellte Leiblichkeit oder die verkörperte Lust, sodass sie die Neigung des Menschen zum Verbrechen, die Sucht, sich zur Schau zu stellen, ihre Lust und Laune noch weiter aufreizen. Außerdem befiehlt der Qur´an in seiner Barmherzigkeit, um die Ehre der Frauen zu bewahren, sich in den Schleier ihrer Schamhaftigkeit zu hüllen, um diese Quelle ihrer selbstlosen Liebe (schefkat) nicht unter den Füßen gemeiner Lust ins Elend geraten zu lassen. Sie sollen nicht zu einem Werkzeug der Laune, zu einem wertlosen Objekt werden. * Was aber die (westliche) Zivilisation betrifft, so hat sie die Frauen aus ihrem Heim vertrieben, ihr den Schleier zerrissen und auch die Menschen verführt. In Wirklichkeit kann aber das Leben in der Familie nur in gegenseitigem Respekt und in der Liebe zwischen Mann und Frau weiter bestehen. Freizügigkeit und Nachlässigkeit in der Bekleidung zerstört in der Tat jeden aufrichtigen Respekt und jede echte Liebe und vergiftet das Familienleben. Man kann also nun verstehen, dass besonders die Bilderverehrung die Sitten zutiefst erschüttert und den Grund legt für den geistigen Verfall: Die Leiche einer schönen, (aber bereits) verstorbenen und nun der Barmherzigkeit bedürfenden Frau mit einem wollüstig begehrlichen Blick zu betrachten: wie weit zerstört doch das eine edle Gesittung! Genauso erschüttert es die höchsten Empfindungen des Menschen und zerstört sie von Grund auf, wenn man Bilder verstorbener Frauen oder auch lebender Frauen, welche Bilder als deren kleine Leichen gelten, begehrlich zu betrachten.

So dient denn jedes der vielen Tausend Themen im Qur´an gleich diesen drei Beispielen zur Erlangung der Glückseligkeit des Menschen in dieser Welt, sowie es auch seinem ewigen Leben dient. Andere Themen magst du mit den oben erwähnten Themen vergleichen.

Wie die derzeitige (westliche) Kultur den Grundsätzen des Qur´an, die das gesellschaftliche Leben der Menschen betreffen, unterlegen ist, geht sie vor dem Qur´an, der von seinem Sinngehalt her ein Wunder ist, im Anblick der Wahrheit zu Grunde.

Desgleichen gilt: In der Gegenüberstellung der beiden Weisheiten, die der westlichen Philosophie und der Weisheit der Menschen, mit der Weisheit, die der Qur´an lehrt, wird anhand der Vergleiche in den fünfundzwanzig Worten unwiderlegbar bewiesen, dass die Weisheit, die diese Philosophie lehrt, völlig hilflos und die Weisheit, die der Qur´an lehrt, ein Wunder ist. In dem »Elften« und »Zwölften Wort« wurde schon die Hilflosigkeit, ja das (unvermeidliche) Ende der Weisheit, die diese Philosophie lehrt, und das Wunder und der Reichtum an Weisheit, den der Qur´an lehrt, bewiesen. Dort kann man also nachschlagen.

kein Ton